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Verkehr: Trasse gesucht: SPD fordert Umplanung der Linie 5

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Trasse gesucht: SPD fordert Umplanung der Linie 5

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    Die Kreuzung Rosenau-/Pferseer Straße (hier mit einer Tram der Linie 3 auf der Pferseer Straße): Geht es nach der SPD, fährt die geplante Linie 5 geradeaus durch die Rosenaustraße, statt in die Pferseer Straße abzubiegen.
    Die Kreuzung Rosenau-/Pferseer Straße (hier mit einer Tram der Linie 3 auf der Pferseer Straße): Geht es nach der SPD, fährt die geplante Linie 5 geradeaus durch die Rosenaustraße, statt in die Pferseer Straße abzubiegen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Wie soll die neue Straßenbahnlinie 5 eines Tages vom Hauptbahnhof zum Klinikum fahren? Es gab schon zahlreiche Ideen und auch Beschlüsse. Aktuell gibt es eine so genannte Vorzugsvariante. Doch der Oberbürgermeister-Kandidat der SPD, Dirk Wurm, will nun eine andere Trasse noch einmal ins Rennen bringen.

    Die SPD favorisiert bei der geplanten Straßenbahnlinie 5 vom Hauptbahnhof zur Uniklinik eine Trassenführung durch die nördliche Rosenaustraße. Die bisherige Vorzugsvariante der Stadtwerke durch Pferseer Straße bzw. Hörbrotstraße und dann durch die Holzbachstraße sei in mehrfacher Hinsicht problematisch, so SPD-OB-Kandidat Dirk Wurm. „Der schnellstmögliche Weg zwischen zwei Punkten ist eine gerade Linie und kein Weg mit mehreren scharfen Kurven“, begründet Wurm die Vorteile der Rosenaustraße. Zudem werde man sich vermutlich eine Klage von Anwohnern aus dem Thelottviertel sparen, wenn man in der Rosenaustraße baue, so SPD-Fraktionsvorsitzender Florian Freund.

    Die Überlegungen für die Trassierung der Straßenbahnlinie 5 westlich des im Bau befindlichen Bahnhofstunnels laufen bereits seit Jahren. Aktuell ist die „geflügelte Lösung“, bei der Straßenbahnen zwischen Bahnhofstunnel und der Holzbachstraße je nach Richtung durch die Rosenau-/Pferseer Straße bzw. durch die Hörbrotstraße fahren, die bevorzugte Variante. Allerdings ist der Prüfungsprozess bei den Stadtwerken noch nicht abgeschlossen. Vor der Kommunalwahl ist auch nicht mehr mit Ergebnissen zu rechnen.

    Über die Linie 5 wird seit Jahren diskutiert

    In jedem Fall, so Wurm, sei eine schnelle Entscheidung nötig. Wenn der Stadtrat bis zum Sommer keine Entscheidung gefällt habe, mit welcher Trasse er ins Genehmigungsverfahren gehen will, wackle der westliche Gleisanschluss des bis August 2023 fertigzustellenden Bahnhofstunnels. Davon wäre neben der künftigen Linie 5 auch die bestehende Linie 3 betroffen. Sie würde weiterhin durch die Pferseer Unterführung fahren.

    Die Trasse der Linie 5 ist schon lange umstritten.
    Die Trasse der Linie 5 ist schon lange umstritten. Foto: Silvio Wyszengrad

    Als Argument gegen die nördliche Rosenaustraße galt bisher immer, dass der Platz wegen der Kastanienallee beengt ist und Stellplätze wegfallen müssten. Auch ein Abwasserkanal im Untergrund müsste wohl erneuert werden, wenn oben gebaut wird.

    Wurm hält dem entgegen, dass der Kanal inzwischen rund 100 Jahre alt ist. „Irgendwann wird man ohnehin was machen müssen.“ Zudem hätten sich die Förderbedingungen inzwischen geändert. Damit der Bau einer Straßenbahn bezuschusst wird, dürfen auch längere Abschnitte der Gleise auf der Auto-Fahrbahn ohne eigene Trasse liegen. Auch das Argument, dass die Kreuzung zwischen Rosenau- und Pferseer Straße bei Führung einer Straßenbahn überlastet werden könnte, sieht die SPD nicht als K.-o.-Kriterium. Der Kö-Umbau habe ja gezeigt, dass man bei guter Verkehrsplanung Lösungen finden könne, wenn man es nur wolle. Ob die Linie 5 in beiden Richtungen in der nördlichen Rosenaustraße laufen soll oder eine Einrichtungslösung mit Rosenau- und Holzbachstraße besser sei, müsse die genaue Prüfung ergeben.

    SPD will 365-Euro-Ticket für Augsburg

    Druck macht die SPD auch beim 365-Euro-Ticket für alle. Es solle bis 2023 angeboten werden, zeitgleich zur Eröffnung des Bahnhofstunnels. „Parallel zum Ausbau der Infrastruktur müssen wir an der Bezahlbarkeit des öffentlichen Nahverkehrs arbeiten, damit die Leute umsteigen können“, so Wurm. Die zum Jahreswechsel eingeführte City-Zone sei nur Augenwischerei, um über die Defizite der Tarifreform hinwegzutäuschen, so Wurm. Er sehe nicht, wie dadurch Parksuchverkehr in der Innenstadt vermieden werden könne.

    Die Mindereinnahmen durch ein 365-Euro-Ticket ohne Zeitbeschränkung (aktuell gilt 9 Uhr) lägen bei etwa zwölf Millionen Euro jährlich im AVV-Gebiet. SPD-Abgeordneter Harald Güller sagte, dass der Freistaat analog zum 365-Euro-Abo für Azubis zwei Drittel übernehmen müsse. Parallel müsse der Fahrzeugpark ausgebaut werden.

    SDP: Tarifreform soll geprüft werden

    Fraktionschef Freund fordert, die Tarifreform generell zu überdenken. Dass man jetzt erst einmal zwei Millionen Euro aus Sondermitteln des Freistaats zur Förderung innovativer Maßnahmen dazu benutze, die nächste turnusgemäße Tariferhöhung auf Sommer 2020 hinauszuschieben, sei falsch. „Das ist schlechterdings dem Wahlkampf geschuldet.“ Mit der anstehenden Evaluierung der Tarifreform habe das kaum etwas zu tun. Im Übrigen müsse man auch noch einmal die bisherigen Ziele der Tarifreform auf den Prüfstand stellen. „Wenn das Ziel gilt, möglichst viele Leute in Abos zu pressen, indem man die Einzelfahrkarten teurer macht, dann hat man das Ziel erreicht. Allerdings kann das wohl nicht die Maßeinheit für Erfolg sein.“

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