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Tierschicksal: Viele wollen den Welpen aus dem Müll

Tierschicksal

Viele wollen den Welpen aus dem Müll

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    In dieser Pappschachtel wurde das Hundekind Ruffy gefunden. Der verschlossene Karton stand zwischen Mülltonnen.
    In dieser Pappschachtel wurde das Hundekind Ruffy gefunden. Der verschlossene Karton stand zwischen Mülltonnen. Foto: Sabina Gaßner

    Das Schicksal des ausgesetzten Hundewelpen Ruffy bewegt tausende Tierfreunde in Stadt und Region. Und sehr viele wollen den kleinen Yorkshire-Terrierer daheim bei sich aufnehmen. Momentan wird das etwa acht Wochen alte Hundekind im Augsburger Tierheim betreut. Dort hat es nun auch einen Namen bekommen.

    Eine Auszubildende im Tierheim hatte den ausgesetzten Welpen am Sonntagabend im Gersthofer Gewerbegebiet an der Augsburger Straße gefunden. Er war in einer Seitenstraße zwischen Abfalltonnen in einer verschlossenen Pappschachtel zurückgelassen worden. Welcher Tierhalter dafür verantwortlich ist, ist noch unklar. Der Tierschutzverein hat Anzeige erstattet. Parallel wird auf Facebook nach Informationen über den Hund und dessen Herkunft gesucht. Ein erster Hinweis sei bereits eingegangen, sagte Heinz Paula, Vorsitzender des Tierschutzvereins Augsburg. Dieser sei an die Polizei weitergegeben worden. „Die Details müssen jetzt geprüft werden“, so Paula. Mehr wollte er dazu am Dienstag noch nicht sagen.

    Hundewelpe wohl kaum von einem seriösen Züchter

    Paula zufolge spricht einiges für die Vermutung, dass Ruffy aus einem illegalen Import von nicht geimpften Welpen nach Deutschland stammen könnte. Der Yorkshire-Terrier ist nach Einschätzung eines Tierarztes erst acht Wochen alt. Damit sei er zu jung, um von einem seriösen Züchter verkauft zu werden, sagt Paula. Er nimmt den aktuellen Fall zum Anlass für einen Appell an Tierfreunde: „Man sollte keinesfalls Welpen aus dem Kofferraum“ kaufen.“ Sie kommen sehr häufig aus problematischen Tierhaltungen im Ausland.

    Das Hundekind Ruffy wird nun im Tierheim versorgt. Dort stand am Dienstag das Telefon nicht mehr still. Sehr viele Anrufer wollten den Welpen spontan bei sich aufnehmen. Auf Facebook teilten über 5000 Tierfreunde die Nachricht vom Schicksal des kleinen Hundes. Ruffy soll jedoch erst in vier Wochen an einen neuen Besitzer vermittelt werden. Vorher werde er noch alle nötigen Impfungen bekommen, sagt Paula.

    Der Fall des Yorkshire-Terriers Ruffy gilt als besonders schlimm

    Der Welpe gilt als ein besonders schlimmer Fall im Umgang mit Tieren. Er ist aber nicht der einzige ausgesetzte Hund, der Schlagzeilen machte. Im September 2014 fand ein Spaziergänger bei Hirblingen die fünf Wochen alte Mira auf einem Müllhaufen. Das Hundebaby war krank, von Parasiten geplagt und hilflos. Auch Mira wurde im Augsburger Tierheim aufgepäppelt und in ein neues Zuhause vermittelt.

    Im Tierheim werden pro Jahr etwa 120 Fundhunde allein aus Augsburg aufgenommen. „Viele sind entlaufen und werden schnell wieder abgeholt“, sagt Sabina Gaßner, Geschäftsführerin des Tierschutzvereins. Sie schätzt aber, dass bis zu 20 Prozent der gefundenen Hunde ausgesetzt wurden. Insgesamt gibt es viele Gründe, warum Vierbeiner ins Tierheim müssen. Aktuell warten dort 28 Hunde auf ein neues Herrchen oder Frauchen.

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