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Theater: Der Opernball 2017 wackelt

Theater

Der Opernball 2017 wackelt

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    Rund 3000 Menschen halten sich während des Opernballs im Großen Haus des Theates auf. Ob er 2017 noch stattfindet, ist offen.
    Rund 3000 Menschen halten sich während des Opernballs im Großen Haus des Theates auf. Ob er 2017 noch stattfindet, ist offen. Foto: Peter Fastl

    Gut 3000 Besucher halten sich jedes Jahr beim Opernball im Großen Haus des Theaters auf. Genehmigt wird die Großveranstaltung jedes Mal nur mit Auflagen: Auf der Unterbühne stehen zusätzliche Brandwachen, auch im Rest des Hauses fährt die Feuerwehr beim Ball Sonderschichten. Seit die Stadt letzte Woche bekannt gab, dass die Vorsichtsmaßnahmen in Sachen Brandschutz schon während des normalen Theaterbetriebs erhöht werden, steht die Gala nun komplett auf der Kippe. „Wir haben bisher immer alle Augen zugedrückt“, sagt

    Auflagen wurden verschärft

    Wie berichtet, sind seit vergangener Woche bei jeder Inszenierung im Großen Haus zusätzliche Feuerwehrleute vor Ort. Vor dem Haus wird zudem ein Löschfahrzeug positioniert, um im Fall eines Brandes schneller vor Ort sein zu können. Der Grund: Anders als bislang angenommen, wäre der Zuschauerraum im Fall eines Brandes nicht mehr sicher, da Rauch von der Garderobe direkt in den Publikumssaal eindringen könnte. Die Evakuierung des Raumes sei schwer, die Sicherheit der Besucher nicht gewährleistet. Oberbürgermeister Kurt Gribl betont, er wolle keine Panik schüren: „Mir wäre es auch lieber, wir hätten dieses Problem nicht und könnten den Spielbetrieb bis Sommer 2017 aufrecht erhalten.“ Momentan schließt er aber nicht aus, dass das Theater schon früher geschlossen werden könnte.

    Der Termin steht eigentlich

    Nach derzeitiger Planung sollte der Opernball 2017 noch stattfinden. Der Termin steht, es ist der 14. Januar. Die Theaterleitung hat laut Sprecher Philipp Peters bislang auch keine anderen Auskünfte. Ausstattungschef Wolfgang Buchner, der jedes Jahr gleich nach dem Opernball Ideen für die nächste Gala sammelt, arbeitet ebenfalls auf diesen Termin. Ob er tatsächlich gehalten werden kann, muss am Ende die Stadtregierung entscheiden. Habermaier jedenfalls rät entschieden davon ab. Für das Theater wäre dies auch aus finanzieller Sicht schwierig: Der Opernball bringt jedes Jahr eine sechsstellige Summe ein.

    Derzeit wird das Große Haus näher untersucht: „Decken werden geöffnet und alles wird genau angeschaut“, sagt Kulturreferent Thomas Weitzel. Spätestens in der kommenden Woche sollen die Ergebnisse feststehen. Danach werde man sehen, wie es weitergehen kann. Obwohl die Stadt versuchen will, den Spielbetrieb bis Sommer 2017 sicherzustellen, könne man jetzt noch nicht sagen, ob dies auch gelingt.

    Gesundheitliche Belastung für die Zuschauer?

    Freie-Wähler-Stadtrat Volker Schafitel plädiert seinerseits dafür, das Große Haus sofort zu schließen. Bedenken hat er weniger wegen des mangelhaften Brandschutzes, als wegen der gesundheitlichen Belastung der Zuschauer. Sollten die Lüftungsschächte in den vergangenen 60 Jahren nicht entsprechend gereinigt worden sein, bestehe die Gefahr, dass durch die Lüftung Staub und andere belastende Stoffe in den Zuschauerraum geleitet werden. Zudem sei, so Schafitel, in 50er-Jahre-Bauten oft Asbest in Lüftungsschächten verbaut worden – ein Stoff, der hoch krebserregend ist.

    Kulturreferent Thomas Weitzel hat das Theater inzwischen um eine Stellungnahme zum Thema gebeten. Eine Antwort steht aus. Weitzel geht aber davon aus, dass die Klimaanlage im Zuge ihrer regelmäßigen Wartung auf die entsprechende Problematik hin untersucht und auch gereinigt worden sei, sodass zumindest in dieser Hinsicht keine Gefahr für die Besucher besteht.

    Spielbetrieb in Gefahr

    Müsste das Theater tatsächlich schon in Kürze aus dem Großen Haus ausziehen, würde das den kompletten Spielbetrieb in Gefahr bringen. Denn der Kongress am Park, der ab Herbst 2017 als Ausweichspielstätte vorgesehen ist, steht früher nicht zur Verfügung. Zum einen hat die betreibende GmbH bereits Kongresse und andere Termine an Veranstalter vergeben, zum anderen ist die Halle auch noch nicht für den Einzug des Theaters vorbereitet. Unter anderem müssen dort verschiedene Ein- und Umbauten stattfinden, damit das Theater den Raum überhaupt nutzen kann.

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