Gegen die millionenschwere Sanierung des Theaters Augsburg regt sich Widerstand: 53 Künstler, Schriftsteller, Architekten, Kulturschaffende und Stadträte fordern in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Kurt Gribl, das Projekt vorerst zu stoppen. Ihre Begründung: Die Bürger seien in die Planung nicht eingebunden gewesen, ein „offener kulturpolitischer Diskurs“ habe nie stattgefunden. „Das dem Stadtrat vorgestellte Sanierungskonzept präsentiert eine Theaterfestung und droht der kulturellen Entwicklung der Stadt den Atem zu nehmen“, heißt es unter anderem in dem eine Seite langen Schreiben. Öffentlich wurde der Brief ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem Stadt und Freistaat sich offenbar über die Finanzierung einig geworden sind. Nach AZ-Informationen will München die Stadt Augsburg mit Mitteln des Finanzausgleichs im Bildungs- und Kulturbereich entlasten. Das Geld, das dadurch frei würde, könnte ins Theater gesteckt werden. Allerdings soll die Sanierung von 235 auf 185 Millionen Euro abgespeckt werden. Die Unterzeichner des offenen Briefs sind nicht grundsätzlich gegen die Sanierung der größten Augsburger Kultureinrichtung. „Wir haben nun aber die einmalige Chance, uns zu fragen, welches Theater diese Stadt braucht“, sagt Kurt Idrizovic, einer der Initiatoren. (nip)
Theater Augsburg