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Studie: Ver(w)irrt im Augsburger Klinikum

Studie

Ver(w)irrt im Augsburger Klinikum

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    Das Augsburger Klinikum
    Das Augsburger Klinikum Foto: Foto: Marcus Merk

    Betritt man das Klinikum Augsburg, fühlt man sich ähnlich wie in einem Großflughafen. Man muss sich erst einmal orientieren, wo es lang geht. Bei 13 Stockwerken, 24 Kliniken oder Instituten und über 1600 Betten fällt das vielen schwer. Wie gut findet man sich als Patient oder Besucher in einem der größten kommunalen Krankenhäuser Deutschlands zurecht? Das haben nun Studenten der Hochschule Augsburg untersucht. Ergebnis: „Das Orientierungssystem ist völlig von gestern und muss komplett erneuert werden“, sagt Professor Michael Stoll.

    Das Klinikum hatte die Studie bei der Hochschule in Auftrag gegeben. „Uns ist selbst aufgefallen, dass man nicht gut geführt wird“, sagt Klaus Beekmann, Leiter des Gebäude-Managements. Es gebe auch viele Nachfragen von Besuchern und Patienten. „Das möchten wir verändern.“ Als Ursache sieht er, dass es drei verschiedene Orientierungssysteme im Haus gibt. Sie seien aus der Historie heraus entstanden.

    Die Spezialisten von der Fakultät für Gestaltung der Hochschule haben mehrere Mängel ausgemacht. Professor Stoll kam mit Studenten der Fachklasse Informationsdesign zu folgenden Ergebnissen:

    Aufnahme Als Kassenpatient muss man erst einmal zur zentralen Aufnahme. Sie ist zwar gegenüber dem Haupteingang angesiedelt, aber kaum sichtbar und schwer zu finden. Die meisten Ankömmlinge wenden sich deshalb zur Info-Theke. Sie könnte mit einem besseren Leitsystem entlastet werden.

    Aufzüge Wenn man eines der 13 Geschosse im Haus ansteuert, sollte man sich schon am Eingang entscheiden, welchen Aufzug man nimmt. Die beiden Personenaufzüge befinden sich aber in Quergängen, sodass man um mehrere Ecken biegen muss. Auch hier sei ein besseres Führungssystem für Patienten und Besucher nötig.

    Stationen Die Stationen sind zwar alle ausgeschildert. Im Zuge der Generalsanierung des Klinikums wird jedoch bei laufendem Betrieb umgebaut. Auch die Bettenstationen werden umziehen und neu geordnet. Dafür sei das heutige Orientierungssystem nicht ausgelegt, eine flexible Wegweisung sei nötig. Weiter empfiehlt Stoll, den Hoheitsbereich des Klinikums besser auszuschildern und durchgehend mehrsprachige Straßenschilder zu verwenden, die zum Großkrankenhaus führen.

    Neue Lösung soll bald kommen

    Auch Beekmann sieht Bedarf für rasche Verbesserungen. „Bei der Generalsanierung wird kein Stein auf dem anderen bleiben“, sagt er. Für die Besucherströme sei ein modernes, flexibles Leitsystem nötig, das ständig an Veränderungen angepasst werden kann. Ein Ideenwettbewerb mit fünf Fachbüros ist bereits angelaufen. Mitte Juni will man sich für eine Lösung entscheiden. „Dann werden wir möglichst schnell in die Umsetzung gehen“, sagt Beekmann. Er bescheinigt der Hochschule hervorragende Arbeit. Das Wissen der Informationsdesigner will man weiter nutzen. Das Gestaltungsbüro Werder & Stoll wurde als Berater für die Einführung des neuen Orientierungssystems engagiert.

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