Die hohen Kosten der Theatersanierung sind auch im Wahlkampf für die anstehende Kommunalwahl ein Thema – unter anderem die SPD will damit punkten, dass die Arbeiten nicht teurer werden dürfen als geplant. Baureferent Gerd Merkle (CSU) geht nach derzeitigem Stand davon aus, den Kostenrahmen bei der Sanierung des bestehenden Stadttheater-Gebäudes einhalten zu können. Bisher seien Aufträge für Planung und Ausführung in Höhe von 30,6 Millionen Euro vergeben worden, sagt er. In der Gesamtbetrachtung liege man – umgerechnet auf den derzeitigen Stand der Arbeiten – innerhalb der Kostenberechnung. „Einzelne Aufträge konnten günstiger, wiederum andere mit leichten Kostensteigerungen vergeben werden“, so Merkle.
Seit einem Jahr laufen Vorarbeiten, demnächst geht es in die heiße Phase der Sanierung, die bis 2023 abgeschlossen sein soll. Allerdings deckt das bisher vergebene Auftragspaket nur etwa 27 Prozent des gesamten Volumens der Sanierung des Großen Hauses ab. Für die Sanierung dieses Gebäudes wird mit 113,5 Millionen Euro Kosten gerechnet. Auch aus dem Baureferat heißt es, dass man aufgrund der Konjunkturlage und der generellen Baupreissteigerung keine Aussagen für künftige Ausschreibungen treffen könne. Grundsätzlich werde es immer zu Verschiebungen in der Kostenberechnung kommen, weil manche Arbeiten bei der Vergabe an Handwerker und Baufirmen günstiger, andere teurer als kalkuliert kommen. Einen Kostenpuffer bei der Theatersanierung gibt es inzwischen nicht mehr, nachdem dieser schon vor dem Start der eigentlichen Bauarbeiten aufgrund von sich abzeichnendem Mehraufwand fast komplett aufgebraucht wurde.
Die Augsburger SPD wollten Informationen zum Stand der Kosten
Zuletzt hatte die SPD in einer Anfrage Informationen zum jetzigen Kostenstand verlangt. In der Vergangenheit war, auch angesichts der Erfahrungen beim Bahnhofstunnel, von Teilen der Politik immer wieder gemutmaßt worden, dass die Theatersanierung am Ende teurer wird. Aus der Luft gegriffen ist die Vermutung nicht. Wie berichtet wurde im Sommer bekannt, dass der geplante Erweiterungsbau neben dem Stadttheater, der unter anderem Verwaltung, zweite Spielstätte und Werkstätten beinhalten soll, teurer werden dürfte.
Der Architekt ging von Kosten in Höhe von 92 statt der bisher geplanten 72 Millionen Euro aus. Aktuell werden die Zahlen noch einmal durchgerechnet. Im Frühjahr soll sich der Stadtrat dann erneut mit der Frage der Sanierung befassen. Ein Aspekt wird dabei sein, wie unter diesen Umständen der Kostendeckel von 186 Millionen Euro, den die SPD im Stadtrat durchgesetzt hatte, gehalten werden kann.
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