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Streit über die Deichführung

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Streit über die Deichführung

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    Die Gartenlauben im Hintergrund sollen wegen der geplanten Aufweitung der Wertach weichen. Foto: Peter Fastl
    Die Gartenlauben im Hintergrund sollen wegen der geplanten Aufweitung der Wertach weichen. Foto: Peter Fastl Foto: Peter Fastl

    Baumfällarbeiten Im Oktober wurden zwischen Localbahnbrücke und B 17 Bäume gefällt. Dies löste beim Bund Naturschutz Kritik aus (wir berichteten). Laut Wedding war es unausweichlich, um den nötigen Platz für die Erweiterung zu schaffen. An der Stelle bestünden ohnehin nur wenig Möglichkeiten, das Flussbett aufzuweiten. "Die entsprechende DIN empfiehlt einen Schutzstreifen von zehn Metern links und rechts des Flusses.

    Um möglichst viele Bäume stehen zu lassen, wird er an dieser Stelle nur drei Meter breit sein", sagte der Projektleiter. Zudem würden auch noch Wiederaufforstungskosten gespart, betonte Wedding. Die Fällungen fanden im Oktober statt, weil dies die einzige Zeit ist, in der Fledermäuse und Vögel nicht in den Baumhöhlen nisten. In dem Bereich wurden unter anderem die Wasseramsel und der Eisvogel gesichtet, die beide selten sind.

    Radegundisbach Wedding versprach, dass der Radegundisbach in die Planungen einbezogen wird. Die Gefahr des Radegundisbaches für die Schafweidsiedlung besteht darin, dass dieser bei Wertachhochwasser nicht mehr in die

    Schafweidsiedlung Nach wie vor umstritten ist zwischen den Anwohnern und dem Wasserwirtschaftsamt die Deichführung. Geht es nach der Behörde, soll der Deich vom AWO-Kindergarten "Rumpelstilzchen" bis zur Kapelle von Apollonia Meier direkt am Waldrand entlangführen.

    Entgegen ursprünglichen Planungen, entsteht an dieser Stelle eine Geländemodellierung, die nicht mit Bäumen bewachsen sein wird. Dies hat laut Wedding seine Ursache in einer Forderung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz. "Das Amt hat uns aufgefordert, einen Deichverteidigungsweg zu errichten, der jederzeit gut erreichbar ist. Die Anwohner bevorzugen eine Deichführung entlang des Schwarzen Wegs. Dort verläuft die alte Geländekante. "Sie verlagern die Gefahr unnötig an unsere Siedlung heran", beklagte ein Teilnehmer.

    Die Anwohner argumentieren vor allem mit Wirtschaftlichkeitsaspekten. "Das Argument der Wirtschaftlichkeit wird von ihnen nur vorgeschoben. Wir müssen gegenüber dem Rechnungshof unseren Kopf hinhalten. Wir werden ebenso wie der Forst und andere Behörden die Trasse am Schwarzen Weg nicht unterstützen", betonte Wolfgang Schilling, Leiter des WWA Donauwörth. Zudem werde bei dieser Lösung der Bannwald (zusammenhängendes geschütztes Waldstück) durchschnitten. Wedding verwies auf die Bedeutung der Aufweitung. Die Sohle der Wertach sei an dieser Stelle nicht stabil und habe sich in diesem Jahr um einen halben Meter eingetieft.

    Kleingartenanlagen Auch bei den Gärtnern am Wertachdamm ist der Unmut darüber, dass zwei Reihen mit Parzellen verschwinden sollen, groß. "Eine Reihe reicht doch völlig. Wir werden kämpfen", betonte ein Vertreter bei der Versammlung. Das Wasserwirtschaftsamt will die 36 betroffenen Gärten ein Stück Richtung Norden, nahe der B 17 komplett wieder herstellen. "Wir werden die neue Anlage mit entsprechenden Anschlüssen wie Wasser errichten, bevor die alte abgebaut wird. Zudem bezahlen wir aus den Projektkosten Gartenhäuschen und den Zaun oder die Hecke. Das müssten wir nicht tun", so Wedding.

    Uhlandwiese Das WWA hat drei Gärten gekauft und weitere nach hinten verlegt. Hier sollen zwölf bis 15 Parkplätze sowie Wendemöglichkeiten für Einsatzfahrzeuge entstehen. Der Deich muss im Bereich der Localbahnbrücke und der großen Wohnanlage noch um 30 Zentimeter erhöht werden, damit der der Vorgabe Jahrhunderthochwasser plus ein Meter entspricht.

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