An den Energiekosten der Straßenbeleuchtung in Augsburg lässt sich kaum etwas sparen. Zu diesem Ergebnis kommt die Verwaltung, die auf Antrag der SPD im Zuge der Einsparbemühungen dargelegt hat, wie die Stadt die Straßen nachts zum Leuchten bringt. Im Vergleich mit anderen Städten steht Augsburg beim Stromverbrauch recht gut da. Langfristig sollen LED-Leuchten noch mehr beim Sparen helfen.
Hintergrund für das relativ gute Abschneiden Augsburgs ist laut Sandor Isepy vom Tiefbauamt vor allem, dass in Augsburg seit 2000 konsequent Natriumdampf-Hochdrucklampen eingesetzt werden. Diese gelblich scheinenden Lampen gelten als Energiesparer im Vergleich zu den früher üblichen Quecksilberdampflampen, die ab 2015 verboten werden.
Um zu sparen, ändert die Stadt aber auch die Beleuchtungsstärke im Verlauf einer Nacht mehrmals. Bei größeren Laternen, die zwei Birnen haben, wird eine Birne um 19.45 Uhr, wenn der Feierabendverkehr vorbei ist, ausgeschaltet. An Hauptverkehrsstraßen und in der Innenstadt passiert dies erst am späteren Abend. Als Fußgänger bemerkt man, dass es plötzlich dunkler wird, obwohl alle Laternen leuchten. Die Nacht über brennt dann nur noch eine Birne, die bis zum Morgen weiter heruntergedimmt wird. „Wenn alle Sparstufen wirken, verbrauchen wir 40 Prozent weniger. Mit den anderen 60 Prozent könnte man 1000 Bügeleisen oder ein großes Riesenrad betreiben“, sagt Isepy.
In den frühen Morgenstunden wird dann wieder hochgedimmt, für den Morgenverkehr wird dann die zweite Birne zugeschaltet. Samstag- und sonntagmorgens sowie im Sommer bleibt die Beleuchtung im Sparmodus.
Gesteuert werden die 27000 städtischen Laternen von mehreren Helligkeitsmessern im Stadtgebiet. Ein Langwellensender bei Frankfurt steuert dann die einzelnen Schaltbereiche im Stadtgebiet an. Den Weg über den Sender nutzen viele Kommunen, weil so Steuerkabel im Stadtgebiet entfallen.
Je nachdem, ob es bewölkt ist oder nicht, kann der Einschaltzeitpunkt am Abend um 20 Minuten variieren. In Gebieten mit offener, lichter Bebauung wird die Einschaltzeit um fünf Minuten hinausgezögert, weil diese etwas mehr Tageslicht bekommen als Viertel mit engen und hoch bebauten Straßen.
Dass sich bei den Energiekosten wenig einsparen lässt, hatte sich schon beim städtischen Haushalt 2010 gezeigt. Damals hatte die Kämmerei – wohl aufgrund eines Versehens – 900000 Euro Betriebskosten gestrichen, was etwa der Hälfte der jährlichen Stromrechnung entspricht (wir berichteten). „Auf keinen Fall machbar“, verlautete es damals aus dem Tiefbauamt – ebenso wie jetzt auf die SPD-Anfrage hin.
Was den Einsatz von LED-Leuchten betrifft, ist die Stadt sparsam. Zwar wurden schon über das ganze Stadtgebiet etwa 60 kaltweiß strahlende Versuchslaternen installiert (von der ehemaligen Gaslaterne bis zur Leuchte in der Bürgermeister-Ackermann-Straße). Allerdings ist die Stadt mit dem technischen Entwicklungsstand noch nicht zufrieden. Unter anderem seien die Dioden immer noch zu teuer in der Anschaffung und produzierten zu viel Wärme.
In einigen Jahren sei ein flächendeckender Einsatz aber möglich, so Isepy. Weil die LEDs stufenlos dimmbar sind, könne man sie an die Grünphasen von Ampeln koppeln. Parallel zu den Autopulks würde das Licht dann unmerklich herauf- oder heruntergedimmt.