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Stadtteilbücherei verdoppelt Öffnungszeiten

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Stadtteilbücherei verdoppelt Öffnungszeiten

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    Noch sind die Regale in der neuen Stadtteilbücherei Kriegshaber aufnahmefähig. Nicht nur der Medienbestand wird in nächster Zeit erweitert, sondern auch die Öffnungszeiten werden ausgedehnt.
    Noch sind die Regale in der neuen Stadtteilbücherei Kriegshaber aufnahmefähig. Nicht nur der Medienbestand wird in nächster Zeit erweitert, sondern auch die Öffnungszeiten werden ausgedehnt. Foto: Ruth Plössel

    Von Julia Nimführ

    Karina Schneider und Yousif Salwa freuen sich auf den Herbst. Dann werden sie öfter in die Stadtteilbücherei Kriegshaber kommen können. Es wird leichter für sie, den Besuch mit Arbeit und Studium abzustimmen. Denn als erste Filiale der Stadtbücherei werden in den Räumen der ehemaligen Kuka-Halle an der Ulmer Straße ab Oktober die Öffnungszeiten verdoppelt. Statt elf wie bisher wird dann 22 Stunden offen sein. An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten steht aber noch nicht fest. Das müsse gut überlegt und abgesprochen sein, um möglichst vielen Bedürfnissen gerecht zu werden, sagt Stadtbücherei-Chef Manfred Lutzenberger.

    Er möchte vorher auf politischer Ebene mit allen Beteiligten eine Lösung finden. „Da der Schwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern bis zu elf Jahren liegt, werden sich aber die Öffnungszeiten vorwiegend daran orientieren“, sagt er. Allerdings sei auch denkbar, beispielsweise an einem Tag bis 19 Uhr oder länger zu öffnen, um Berufstätigen entgegenzukommen. Eine Rolle spielen dabei auch die Ausleihzahlen der Zentrale zwischen 18 und 19 Uhr, die einen Hinweis auf den Bedarf geben.

    Die Aufstockung ist Teil des Bücherei-Konzepts der Stadt, das unter anderem die Stadtteilfilialen durch längere Öffnungszeiten stärken will. „Mit Kriegshaber anzufangen, macht Sinn, da hier alles auf dem neuesten Stand ist“, sagt Lutzenberger. Auch bestehe Bedarf, die Bücherei noch stärker mit Kindergärten und Schulen zu vernetzen.

    Möglich werden die neuen Öffnungszeiten durch eine zusätzliche Mitarbeiterin. Eine Fachangestellte für Medien und Information werde eine halbe Stelle in Kriegshaber und eine weitere halbe Stelle in Lechhausen übernehmen, wo eine Vakanz bestehe, so Lutzenberger. Regine Hart, die Leiterin in Kriegshaber, freut sich über die Unterstützung, die mehr Besuchern den Weg in die Bücherei möglich mache. Immer wieder hätten Leser den Wunsch nach erweiterten Öffnungszeiten geäußert. Sie ist mit der bisherigen Entwicklung seit der Eröffnung im Herbst 2013 zufrieden. Über 20 Ehrenamtliche hat sie an ihrer Seite, die meisten blieben dauerhaft und helfen beispielsweise beim Aufräumen, übernehmen Vorlesestunden und das Bilderbuchkino. „Mir gefällt es hier“, sagt Lisa Wagner. Sie hat schon in einer der beiden katholischen Pfarrbüchereien mitgeholfen, die jetzt mit der städtischen Einrichtung fusioniert sind.

    310 Neuanmeldungen hat es seit dem Start gegeben, dazu kommen Leser, die vorher in die Zentrale gingen und ihren dort ausgestellten Ausweis auch in Kriegshaber nutzen. Im Mai gab es 2800 Ausleihen – vor allem in der Haupt-Zielgruppe junge Leser. Dazu gehören die vierjährige Sophia und die neunjährige Celina Klier. „Es ist schön hier“, sagen sie und schauen neugierig durch die Regale und in die Bücher. Robert Klier kommt seit der Eröffnung der Filiale mit ihnen jede Woche her, damit sie vor Ort lesen beziehungsweise Bilderbücher anschauen und auch einiges ausleihen können. „Mir gefällt die Bücherei sehr gut. Wir finden immer etwas“, sagt Vater Klier. Auch Karina Schneider und Yousif Salwa sind zufrieden. „Es gibt zwar nicht so viel wie in der Zentrale, aber die Auswahl ist super von Romanen bis zu DVDs“, sagen sie. Nur Mangas wären noch eine tolle Ergänzung.

    8800 Medien stehen in den Regalen. Immer noch werden Bücher eingepflegt, vor allem Neuanschaffungen. „Wir schauen darauf, dass aktuelle Werke der Belletristik, also Romane und Krimis, mit dabei sind. Das wollen die Leute lesen“, erklärt Hart. Vor allem im Bereich Erstleser soll aber noch mehr kommen. Gelder für Neuanschaffungen seien vorhanden. Neue Projekte für den Herbst plant die Diplom-Bibliothekarin derzeit nicht. Es gelte, die bestehende Arbeit weiterzuführen – vor allem den Kontakt zu Kindergärten und Schulen zu intensivieren. „Die Leseförderung kann nicht früh genug anfangen.“

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