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Verkehr: Stadt Augsburg will schärfere Regeln für E-Roller

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Stadt Augsburg will schärfere Regeln für E-Roller

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    Die E-Roller stoßen bei den Augsburger Stadträten auf Ablehnung.
    Die E-Roller stoßen bei den Augsburger Stadträten auf Ablehnung. Foto: Michael Hochgemuth

    Die Stadt denkt über schärfere Regeln bei den Leih-Elektrorollern des Anbieters Voi nach, der seit Juni in Augsburg präsent ist. „Es gibt ein Problem“, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). Dies beträfe unter anderem wild abgestellte Fahrzeuge auf Gehwegen, aber auch Rollerfahrer auf Fußwegen.

    Allerdings, so schränkt Erben ein, seien die Spielräume der Kommunen begrenzt. Grundsätzlich sind die Roller aufgrund eines Bundesgesetzes seit Mitte Mai auf Straßen und Radwegen zugelassen. „Wir müssen sehen, wie wir damit zurechtkommen“, so Erben. In den nächsten Wochen werde man sich verwaltungsintern Gedanken machen. Zu konkreten Schritten äußerte Erben sich noch nicht. Unter anderem solle sich der Mobilitätsbeirat der Stadt, ein Gremium aus Fachleuten verschiedener Verkehrsverbände, das die Stadt berät, mit dem Thema befassen.

    Wild geparkte E-Roller: Was andere Städte planen

    Augsburg ist mit seinen Überlegungen nicht alleine. Mehrere deutsche Städte überlegen, die Verleihunternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen. Düsseldorf will etwa von den Verleihern verlangen, eine kostenlose Beschwerde-Telefonnummer auf allen Fahrzeugen anzubringen. Dort können sich Fußgänger, die von wild geparkten Rollern ausgebremst werden, beschweren. Zudem sollen Verleiher verpflichtet werden, falsch abgestellte Scooter binnen 24 Stunden umzusetzen.

    Im Umweltausschuss des Stadtrats kommen die Gefährte – Voi verdoppelte seine Flotte an Leihfahrzeugen zuletzt auf 100 – fraktionsübergreifend nicht besonders gut an. „Grundsätzlich handelt es sich um kein umweltfreundliches Fahrzeug“, sagte Erben im Hinblick auf den Ressourcen- und Energieverbrauch der Roller bei Herstellung und Betrieb. Die Roller seien allenfalls als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr sinnvoll, nicht aber als Konkurrenz.

    Ähnlich fiel das Urteil von anderen Stadträten aus. Peter Schwab (CSU) sagte, er schäme sich für die lückenhafte Gesetzgebung von Verkehrsminister Andreas Scheuer (

    Gabriele Thoma (SPD) sprach von einer „hoffentlich vorübergehenden Modeerscheinung“, Alexander Süßmair (parteilos) sagte, die Städte sollten sich für ein Verbot stark machen: „Wenn die Radler ihre Gefährte nur ansatzweise so abstellen würden wie die Rollerfahrer, hätten wir Terror in der Stadt.“ Zudem sei es eine Illusion zu glauben, dass mit den Rollern nur eine Autofahrt verhindert wird.

    E-Roller: Voi will Fahrtrainings für Nutzer anbieten

    Voi weist seine Nutzer in der App und via Internet darauf hin, dass die Fahrzeuge so geparkt werden müssen, dass niemand behindert wird. Langfristig, so Voi-Manager Claus Unterkircher, wolle man in allen Städten Fahrtrainings für Nutzer anbieten, in denen der sichere und regelkonforme Umgang mit den Gefährten ein Thema ist. Augsburg sei aktuell noch nicht dabei, solle aber dazukommen. Zudem will Voi jetzt auch Fahrzeuge einführen, die zum Aufladen der Akkus nicht mehr eingesammelt werden müssen. Künftig können Mitarbeiter die Akkus vor Ort austauschen. Zuletzt weitete Voi das Gebiet rund um die Innenstadt aus, in dem Roller nach der Benutzung wieder abgestellt werden können. Inzwischen reicht der Radius bis nach Lechhausen und Pfersee.

    Lesen Sie auch den Kommentar: Roller sind kein Beitrag zur Verkehrswende

    Wie praktisch sind E-Roller wirklich? Unseren Test sehen Sie hier im Video:

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