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Augsburg: Stadt Augsburg ordnet nach Corona-Ausbruch im Albaretto FFP2-Pflicht an

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Stadt Augsburg ordnet nach Corona-Ausbruch im Albaretto FFP2-Pflicht an

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    Nach einem Corona-Ausbruch in der Seniorenresidenz Albaretto in Augsburg hat die Stadt nun angeordnet, dass Pflegekräfte im Umgang mit Bewohnern eine FFP2-Maske tragen müssen.
    Nach einem Corona-Ausbruch in der Seniorenresidenz Albaretto in Augsburg hat die Stadt nun angeordnet, dass Pflegekräfte im Umgang mit Bewohnern eine FFP2-Maske tragen müssen. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivfoto)

    Nach dem größeren Corona-Ausbruch in der Seniorenwohnanlage Albaretto hat die Stadt angeordnet, dass alle Pflegekräfte beim Kontakt mit Bewohnern eine FFP2-Maske tragen müssen. Der Bescheid der Stadt gilt ab Freitag, 12 Uhr. Albaretto-Geschäftsführer Bernhard Spielberger hat FFP2-Masken für seine Pflegekräfte bisher abgelehnt, weil er nicht an deren Nutzen glaubt und er wegen des erhöhten Atemwiderstands gesundheitliche Probleme bei seinen Beschäftigten fürchtet. Spielberger kündigte an, die Vorgabe des Bescheids ab der Frühschicht umzusetzen. Gleichzeitig prüfe er aber rechtliche Schritte gegen die FFP2-Anordnung.

    Spielberger sagt, er gehe davon aus, dass die Stadt nun die Haftung übernehme, falls von seinen Mitarbeitern jemand Gesundheitsprobleme bekomme.

    Chef des Augsburger Albarettos hatte sich bisher der FFP2-Pflicht widersetzt

    Seit Kurzem gilt zwar in Bayern eine FFP2-Pflicht für Pflegekräfte, der Freistaat verweist aber in seiner Regelung auf den Arbeitsschutz. Das Robert-Koch-Institut wiederum empfiehlt für Mitarbeiter, die FFP2-Masken tragen, eine Vorsorgeuntersuchung. Spielberger sagt, sein Betriebsarzt habe geraten, die Mitarbeiter vorab von einem Lungenfacharzt untersuchen zu lassen. Und das sei in der derzeitigen Corona-Lage nahezu unmöglich. Deshalb hatte sich der Albaretto-Chef der FFP2-Pflicht bisher widersetzt und sein Personal stattdessen angewiesen, medizinische Masken - sogenannte OP-Masken - zu tragen.

    Ein Problem, die FFP2-Anordnung der Stadt auf die Schnelle umzusetzen, habe er aber nicht, so Spielberger. Er habe über 1000 entsprechende Masken bereits auf Vorrat eingelagert.

    Zuletzt knapp 70 Bewohner und 19 Mitarbeiter im Albaretto positiv auf Corona getestet

    Die Stadt ließ sich am Donnerstag vom Albaretto auf den neuesten Stand bringen. In der Seniorenwohnanlage mit rund 600 Bewohnern sind demnach zuletzt knapp 70 Bewohner und 19 Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet worden, fünf vorerkrankte Bewohner sind gestorben.

    In einer Pressemitteilung macht die Stadt den Ausbruch in der Wohnanlage dafür verantwortlich, dass die Sieben-Tage-Inzidenz nach der Berechnung des Gesundheitsamtes bisher nicht unter 100 gefallen sei. Allerdings war das Albaretto im Unterschied zu vielen anderen, auch städtischen Altenhilfe-Einrichtungen bis zum jetzigen Ausbruch fast ohne Infektionen und ohne Todesfälle durch die Pandemie gekommen. Rechtlich ist das Albaretto kein Heim, sondern eine betreute Wohnanlage. In einem der Häuser werden stark Pflegebedürftige rund um die Uhr durch einen Pflegedienst betreut.

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