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Spickel: Wirt Peppino ist beim TC Augsburg eine Institution

Spickel

Wirt Peppino ist beim TC Augsburg eine Institution

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    Der Italiener Guiseppe Apuzzo, von allen Peppino genannt, führt seit 20 Jahren das Lokal des TCA am Siebentischwald.
    Der Italiener Guiseppe Apuzzo, von allen Peppino genannt, führt seit 20 Jahren das Lokal des TCA am Siebentischwald. Foto: Silvio Wyszengrad

    Für Sportvereine ist es oft nicht einfach, eine konstante Bewirtschaftung für die eigene Clubgastronomie zu finden. Anders ist die Situation beim Tennisclub Augsburg. Italiener Guiseppe Apuzzo, von allen Peppino genannt, führt seit 20 Jahren das Lokal des TCA am Siebentischwald. Der 64-Jährige erzählt, was sein Rezept ist und worüber er sich nach so vielen Jahren immer noch ärgern kann.

    Von Positano an der süditalienischen Amalfiküste nach Augsburg

    Warum verlässt jemand, der an der wunderschönen Amalfiküste in Italien aufwächst, seine Heimat? Ganz einfach: Peppino wollte als junger Mann nicht zum Militär. Das war der Grund, warum er Positano einst verließ. Den Ort, an dem Menschen aus aller Welt Urlaub machen. "Ich hatte vor, nach zehn Jahren wieder nach Italien zurückzukehren", berichtet der Mann mit der großen Brille. Nach dieser langen Zeit hätte man in nicht mehr einziehen können. Doch seine neue Heimat wurde der TC Augsburg. Der Italiener wohnt in dem Clubhaus in der oberen Etage, im Erdgeschoss befinden sich das Büro des Vereins und eben das Restaurant. Peppino weiß, warum die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Verein schon so lange funktioniert.

    Der TCA aus der Vogelperspektive (hier noch mit der alten Tennishalle).
    Der TCA aus der Vogelperspektive (hier noch mit der alten Tennishalle). Foto: Ulrich Wagner

    Der Anfang sei allerdings schwer gewesen. "Ein Clubhaus ist halt etwas anderes als ein eigenes Restaurant", stellt er fest. Als Wirt vor Ort müsse man das Leben des Vereins mitleben, wenn man von den Mitgliedern akzeptiert werden wolle, sagt er in seinem italienisch gefärbten Deutsch. Für den 64-Jährigen heißt das, mit den Mitgliedern über Tennis zu reden, wenn Zeit bleibt, auch mal kurz bei einem Spiel zuzuschauen und für die Kinder da zu sein. "Wenn ein Kind ein Tennismatch verloren hat und weint, tröste ich es. Manchmal gibt es ein Eis."

    Peppino mag Kinder. Er weiß auch: "Wenn die Kinder gerne hier sind, dann kommen auch die Eltern zu mir." Nach den vielen Jahren weiß der Gastronom und Koch schon, wie er mit den Mitgliedern des Tennisclubs zurechtkommt. Sie machen den höchsten Anteil seiner Gäste aus. Wobei der 64-Jährige im Verein auch als jemand bekannt ist, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Nervt Peppino etwas, zeigt er es deutlich. "Ich kann sehr grantig sein." Über eines wird er sich immer aufregen – egal, wie viele Jahre ins Land gehen.

    Peppino vom TC Augsburg hat selbst noch nie Tennis gespielt

    Wenn Spieler ihre Tennistaschen einfach mitten auf der Terrasse mit der Außengastronomie abstellen. Der Wirt macht aus seinem Ärger über die Stolperfallen dann keinen Hehl. "Ich explodiere gerne, aber ich bin nicht nachtragend." Peppino hat nur montags das Restaurant geschlossen. Einen freien Tag braucht er, auch für die Büroarbeiten. Da kann ein durstiger Tennisspieler noch so sehr um ein Getränk bitten – wenn der Wirt seinen freien Tag hat, dann hat er frei. Beharrlich ist er auch bei seiner Speisekarte. Es werden nur italienische Gerichte gekocht und Pizza gebacken. Der 64-Jährige schätzt die Arbeit und die Lage seiner Wohnung.

    "Es ist hier wie im Paradies. Ich habe meine Ruhe, bin gleich im Wald oder in der Stadt." Das Tennisspiel selbst reizt ihn nicht. Der 64-Jährige hat den Sport noch nie ausprobiert. "Wobei", sagt er und lacht, "wenn das richtige Mitglied auf dem Platz wäre, könnte ich mir schon vorstellen, mal mit der Pfanne auszuholen." So ist der Wirt des TCA, manchmal raubeinig, hat aber das Herz am rechten Fleck.

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