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Social Media: Ein Klick, der Firmen glücklich macht

Social Media

Ein Klick, der Firmen glücklich macht

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    Den Friseursalon Compagnia Bellezza gibt es nicht nur in der Augsburger Maximilianstraße, sondern auch im sozialen Netzwerk Facebook. Chefin Klaudia Gabriel (links) informiert dort ihre Fans, was sie und Felix Haas, Johannes Kölbl und Sonja Ohnheiser (von links) im Salon leisten.
    Den Friseursalon Compagnia Bellezza gibt es nicht nur in der Augsburger Maximilianstraße, sondern auch im sozialen Netzwerk Facebook. Chefin Klaudia Gabriel (links) informiert dort ihre Fans, was sie und Felix Haas, Johannes Kölbl und Sonja Ohnheiser (von links) im Salon leisten. Foto: Foto: Ulrike Woell

    Ein Klick reicht aus: „Gefällt mir“. 8381 Menschen haben es bis gestern getan. Sie alle haben im sozialen Netzwerk Facebook auf der Seite von Kuka Robotics auf den „Gefällt mir“-Button geklickt. Das war’s. Bei

    Nicht nur bei Kuka. Inzwischen nutzen etliche Firmen in der Region soziale Netzwerke und Portale wie Facebook, Twitter oder Xing und sammeln fleißig Fans – egal, ob Fliesenleger, Gastronom oder der Druckereibesitzer. Damit stehe man erst am Anfang der Entwicklung, sagt Matthias Köppel von der Industrie- und Handelskammer. Die IHK hatte im Frühjahr schwabenweit Unternehmer zu Social Media befragt. Ergebnis: Etwa 30 Prozent aller Unternehmen sind bereits aktiv.

    „Im Moment ist es für viele noch eine Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben“, sagt Köppel. Doch nicht mehr lange. In einigen Jahren werde der Auftritt in einem der Netzwerke für Unternehmen so selbstverständlich sein, wie es heute die eigene Homepage ist, meint Köppel. Das könnte auch für Handwerksbetriebe gelten. „Das Thema wird hier genau verfolgt“, sagt Monika Treutler-Walle von der Handwerkskammer. Infoveranstaltungen seien immer gut besucht. Vor allem die Unternehmen, die direkten Kontakt zum Endverbraucher haben, nutzten diese Medien.

    So wie das Unternehmen von Klaudia Gabriel. Sie betreibt den Salon Compagnia Bellezza in Augsburg. Wie ihr Friseurstudio ist auch der Facebook-Auftritt noch im Aufbau. 38 Personen gefällt er aber schon jetzt. Die Chefin kümmert sich persönlich darum, dass die Fans regelmäßig mit Neuigkeiten aus dem Salon versorgt werden.

    Ein virtuelles Experiment

    „Es ist schwer abzuschätzen, wohin die Entwicklung geht“, sagt Gabriel. Sie sieht die Facebook-Aktivitäten eher als Experiment. An ihren bisherigen Werbeaktivitäten und Anzeigen will sie festhalten. Denn das soziale Netzwerk sei nur „ein zusätzlicher Kanal“, Kunden auf den Salon aufmerksam zu machen.

    Aufmerksamkeit erhofft sich auch die Augsburger Druckerei Typografica – zum Beispiel für ihre personalisierten Einladungskarten. Deswegen hat die Marketingabteilung der 20 Mitarbeiter starken Firma eine Fan-Seite bei Facebook angelegt: printmycard.de. 630 Nutzer haben den entscheidenden Butten geklickt. Ob ihnen die Seite nur gefällt oder ob sie auch kaufen, weiß Inhaber Benny Steigleder nicht. Nur so viel: „Der Umsatz zieht an.“

    Typografica stellt auf der Seite Produkte vor, zeigt Videos und Fotos. Kunden können auf der virtuellen Pinnwand von ihren Erfahrungen berichten. Vor allem davon verspricht man sich einen Werbeeffekt. „Das Vertrauen in eine solche Empfehlung ist oft größer als das in Werbung“, sagt Marketingchef Heiko Gehl. Zum Nulltarif ist das allerdings nicht zu haben: Drei Mitarbeiter wenden jeweils etwa vier Stunden Arbeitszeit pro Woche für den Facebook-Auftritt und den unternehmenseigenen Blog auf. Auch Social Media müsse man professionell angehen, sagt Gehl. Deswegen raten Experten Unternehmern, sich genau zu überlegen, ob sich der Auftritt in einem der Netzwerke lohnt. „Wenn man ihn nicht konsequent bearbeitet, wird das nichts bringen“, sagt Treutler-Walle von der Hwk. Übertreiben sollte man es allerdings auch nicht, empfiehlt IHK-Fachmann Köppel: „Man muss das richtige Maß bewahren.“

    Der Kukanizer lockt die Fans

    Kuka Robotics bemüht sich derzeit, den Fankreis zu erweitern. Seit die Marketingabteilung den Kukanizer entwickelt hat, eine Applikation, die Facbook-Einträge automatisch generiert, steigt die Zahl der Anhänger rasant an – und damit auch der Aufwand, um das Portal zu pflegen. Kuka gehört nach eigenen Angaben innerhalb der Branche zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Seit zweieinhalb Jahren ist man in Sachen Social Media aktiv. „Die Konkurrenz zieht erst langsam nach“, sagt Clever. Rund eineinhalb Stunden Arbeitszeit investiert man pro Tag in die Pflege der Netzwerke. Unter den Fans seien Schüler, die sich für ein Praktikum interessieren, oder auch Mitarbeiter. Dass sie in der Regel keine Kunden sind, ist für das Unternehmen nicht entscheidend. „Es geht auch um die Imagepflege und den Bekanntheitsgrad.“ Und wenn doch mal ein Käufer dabei ist, ermögliche der Kuka-Auftritt im Netzwerk den direkten Dialog, sagt Clever.

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