Durchblick und Klarsicht, sowie Präzision sind bei Oliver Dotterweich im Beruf und dem Sport angesagt. Der 25-Jährige besucht die Meisterschule für berufsbegleitende Augenoptik in Karlsruhe und stand mit dem Team des TV Augsburg im Play-off-Viertelfinale der deutschen Skaterhockey-Meisterschaft.
Im Sport hat Oliver Dotterweich fast alles erreicht, im Beruf ist das Ziel, erst zusammen mit dem Vater das elterliche Geschäft zu führen und dann allein verantwortlich. In vier Monaten will er seine Meisterprüfung ablegen. „Danach will ich noch ein Jahr woanders arbeiten, um Erfahrung zu sammeln“, umreißt der Skaterhockey-Nationalspieler seine beruflichen Ziele.
So zielstrebig wie im Beruf hat der Deuringer, der in Pfersee lebt, an seiner sportlichen Karriere gearbeitet. Mit den deutschen Männern und den Junioren wurde Dotterweich Skaterhockey-Europameister. Mit dem TV Augsburg gewann er dreimal in Folge den Europapokal der Meister, zweimal wurde er mit dem TVA Deutscher Meister und einmal Vizemeister.
Angefangen hat Dotterweich als Neunjähriger mit „Fieseln“, einer Art Eishockey ohne Schlittschuhe auf der Straße. Danach spielte er im AEV-Nachwuchs und in Königsbrunn, ehe er mit 14 endgültig beim TVA und Skaterhockey landete.
Im Oktober wird er mit Teamkollege Simon Arzt an der Europameisterschaft in Kopenhagen teilnehmen. Er freut sich riesig auf die Reise. „Wir wollen den Titel und mein Ziel ist es, auch im Nationalteam noch die 50 Spiele vollzumachen“, erzählt Dotterweich.
In der gerade beendeten Bundesliga-Hauptrunde kam er auf 34 Treffer und 35 Torvorlagen (69 Punkte) – Platz drei in der Bundesliga-Scorerliste. Im vergangenen Jahr führte Dotterweich den TVA nach dem Abstieg als Meister zum Wiederaufstieg aus der 2. Bundesliga Süd, an 90 Toren war er direkt oder indirekt beteiligt. „Dabei darf man nicht vergessen, dass wir reine Amateure sind und unser Material, wie Schläger, Rollerskates und Ersatzrollen selbst bezahlen“, sagt der Spieler.
In der Bundesliga hat Dotterweich für den TVA bisher 141 Hauptrundenspiele (131 Tore/119 Torvorlagen) absolviert, dazu kommen im Play-off 36 Partien (13 Tore/14 Assists). Trainer Martin Zentner beschreibt seinen Topscorer so: „Der Olli hat sich zu einem ungemein wichtigen Spieler entwickelt. Er tut alles für die Mannschaft und die zahlt es ihm zurück.“ Die Saison 2019 ist für Dotterweich und seine Teamkameraden zu Ende. Im Play-off-Viertelfinale kam das Aus gegen den HC Köln-West Rheinos. „Da mussten wir die Überlegenheit der Kölner anerkennen“, meint Dotterweich. Dotterweich durfte zumindest noch die Vizeeuropameisterschaft mit dem Nationalteam feiern.
Er hat feste Vorstellungen, wie es weitergehen soll, wenn er voll im Berufsleben steht. „Skaterhockey ist ein super Ausgleich für mich. Ich brauche den Sport.“ Außerdem spielt er noch Golf (Handicap: 11,3).