Ministerpräsident Horst Seehofer und die Augsburger CSU feierten sich bei deren Neujahrsempfang am Samstag im Augsburger Rathaus. Seehofer hatte diesmal aber keine Geschenke im Gepäck wie bei seinem Besuch 2009. Damals schrieb er ins Goldene Buch der Stadt
Gribl Spitzenkandidat
Eine Neuigkeit, die aber nicht wirklich überraschend kam, gab es dennoch. Die Christsozialen gehen 2014 mit Kurt Gribl als Spitzenkandidaten in die Kommunalwahl. „Daran gibt es keinen Zweifel“, betonte Fraktionschef Bernd Kränzle. Dann werde die CSU auch wieder stärkste Fraktion im Stadtrat sein, gab er sich siegessicher.
Geschlossenheit demonstriert
Die Veranstaltung, zu der mehr als 500 Gäste kamen, nutzten sowohl Seehofer als auch die Augsburger CSUler, um ihre Geschlossenheit und ihre Erfolge herauszuheben. Die nach internen Querelen ausgetretenen Stadträte, die inzwischen als CSM-Fraktion im Stadtrat sitzen, wurden ebenso mehrfach für das konstruktive Miteinander von Kränzle und Gribl gelobt wie der Koalitionspartner Pro Augsburg, zu dem das Verhältnis zeitweise ebenfalls ziemlich angespannt war.
Gribl verwies in seiner Rede unter anderem auf Projekte wie die Sanierung der Fußgängerzone, die Erneuerung des öffentlichen Nahverkehrs und der Kongresshalle sowie die Sanierung der Schulen, die seine Regierung angeschoben oder bereits vollendet hat. „Die Menschen in der Stadt sind froh, dass wir viele Maßnahmen anpacken und es endlich vorwärts geht.“
Voll des Lobes über die Stärke Bayerns war auch Horst Seehofer. Die wirtschaftliche Lage sei hervorragend, die Arbeitslosigkeit sehr gering und die Ergebnisse in Bildungstests spitze. „Die Zeit der Reformen im Bildungssektor ist vorbei“, verkündete er. Seehofer selbst sieht seine Staatsregierung als „Dienstleister für die Bürger“, die durch ihre Politik Wohlstand und Innovation im Freistaat Bayern sichere.
Schley nicht unter den Gästen
Nicht unter den Gästen des CSU–Neujahrsempfangs war Stadtrat Tobias Schley. Er trat nach Druck aus den eigenen Reihen kürzlich aus der CSU aus. Das Amtsgericht hatte ihn wegen wegen versuchter räuberischer Erpressung, Körperverletzung und Beleidigung verurteilt.