Es war Ende September 2012 als Sebastian Hrabak das erste Mal hinter seiner eigenen Theke in der Schwarzen Kiste an der Haunstetter Straße stand - vier Wochen nach seiner Hochzeit. In einem schwarzen Anhänger auf drei Quadratmetern bewirtete er in dem schwarzen Imbisswagen die ersten Kunden. Das war der Anfang seiner „Schwarzen Kiste“. Nun hat der 38-jährige Augsburger Insolvenz angemeldet.
Das Amtsgericht Augsburg hat am 11. März das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet und Georg Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Sebastian Hrabak hat 2019 den Mohrenkönig übernommen
Sebastian Hrabak betreibt längst nicht mehr nur die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße, wo es auch einen Biergarten gibt. Vor zwei Jahren hat der Augsburger den Kiosk am Hochablass übernommen. Am Moritzplatz verkauft er in seinem Imbiss "Rote Rakete" Currywurst. Vergangenes Jahr übernahm er die Traditions-Gaststätte Mohrenkönig im Antonsviertel. Die "Schwarze Kiste", so heißt es in einer Pressemitteilung, hatte erhebliche Investitionen in den Mohrenkönig getätigt. Diese habe man aber aus rechtlichen Gründen letztlich nicht wie geplant umsetzen können. "Daher musste der Mohrenkönig im vergangenen Monat geschlossen werden." Wie es von Seiten Plutas heißt, werde der Geschäftsbetrieb an den beiden Standorten in der Haunstetter Straße sowie am Kuhsee vollumfänglich fortgeführt. Beide Lokale seien wie gewohnt geöffnet. Die 38 Mitarbeiter, die in Voll- und Teilzeit beschäftigt sind, seien bereits im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung über den aktuellen Stand informiert worden. Deren Gehälter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.
Schwarze Kiste läuft in Augsburg an zwei Standorten weiter
"Wir haben bereits erste Gespräche geführt und werden den Geschäftsbetrieb fortführen", sagt Pluta-Sanierungsexperte Stemshorn. Er wird im Verfahren unterstützt von Rechtsanwalt Florian Zistler und Wirtschaftsjurist Dennis Stroh. Das Ziel des Pluta-Teams sei es, eine Fortführungslösung für den Betrieb zu realisieren. "Wir haben in einem ersten Schritt die Kalkulationen für die Standorte analysiert. Beide Standorte können profitabel betrieben werden", betont Georg Stemshorn. Das offizielle Statement von Betreiber Sebastian Hrabak über die Insolvenz: "Die aktuelle Lage ist herausfordernd – auch in Anbetracht der aktuellen Situation in der Gastronomie." Die Mitarbeiter seien motiviert und würden das Insolvenzverwalterteam in allen Bereichen unterstützen. Er hoffe, so Hrabak, dass die Gäste künftig weiterhin die Schwarze Kiste besuchen.
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