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Schwarzbuch 2011: Augsburg schafft es gleich zwei Mal in die Verschwenderliste

Schwarzbuch 2011

Augsburg schafft es gleich zwei Mal in die Verschwenderliste

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    Der zweite Umbau des Curt-Frenzel Stadions in Augsburg hat es in das "Schwarzbuch 2011" des Steuerzahlerbundes geschafft.
    Der zweite Umbau des Curt-Frenzel Stadions in Augsburg hat es in das "Schwarzbuch 2011" des Steuerzahlerbundes geschafft. Foto: Ulrich Wagner

    Kritik wird vor allem am Umbau des Curt-Frenzel-Stadions laut. Kosten in Höhe von rund 19 Millionen Euro rechnet der Steuerzahlerbund an. Der Ärger mit den zu flachen Tribünen wird als "Treppenwitz" bezeichnet.

    Rückblick: Im Oktober 2010 protestieren die Zuschauer gegen die neuen Tribünen. Der Vorwurf: zu flach gebaut, den Anhängern fehlt der Durchblick. Ein Gutachter gibt ihnen Recht. Im Mai 2011 beschließt der Stadtrat, die Stadionränge auf Basis eines Fan-Entwurfs nach den Plänen der Architekten Rudolf Reisch und Uwe Schlenker neu zu bauen. Nachteil: Die Halle, die bereits für 16 Millionen Euro grundlegend saniert wurde, wird nun erst 2013 fertig. Mehrkosten inklusive der Tribünen und Anhebung der Eisfläche: 3,1 Millionen Euro.

    Konkrete Anfragen und Vorwürfe bezüglich einer Verschwendung von Steuergeldern seien mit dem Verweis auf „schwebende Verhandlungen mit dem Architektenbüro“ unbeantwortet geblieben, schreibt der Bund auf seiner Homepage.  Und weiter: "Nach Pech und Pannen wird es für die leidtragenden Augsburger Steuerzahler wenig tröstlich sein, falls den Worten ihres Oberbürgermeisters – 'Wo ein Mangel ist, ist auch ein Schuldiger. Es läuft uns keiner davon.' – keine Ergebnisse folgen werden."  

    Umbau des Augsburger Hauptbahnhofs

    Bereits in seinen Schwarzbüchern 2008 und 2009 mahnte der Bund der Steuerzahler an, dass die geplante zweistöckige Straßenbahnunterführung am Augsburger Hauptbahnhof für die Augsburger Steuerzahler zu einem Fass ohne Boden werden wird. Heuer erneuert der Bund seine Befürchtung: "Zusätzlich zu der Errichtung eines Straßenbahntunnels mit einer Haltestelle unter den Bahngleisen im zweiten Untergeschoss des Hauptbahnhofs soll jetzt auch noch eine Wendeschleife unter dem Bahnhof errichtet werden. Diese Wendeschleife ist offenbar nur deshalb erforderlich, weil es die Stadt

    Insgesamt, so der Bund, sei zu befürchten, dass zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Projekts weit über 120 Millionen Euro in das aufwändige Bauvorhaben fließen werden. "Wie tief dabei dann den Augsburger Steuerzahlern noch in die Tasche gegriffen wird, bleibt abzuwarten."  

    Die Stadtwerke gehen von anderen Zahlen aus: Der Tunnel soll nach ersten Schätzungen weniger als acht Millionen Euro kosten, der Bahnhofsumbau insgesamt rund 100 Millionen. Die angedachte unterirdische Wendeschleife neben dem Straßenbahntunnel  soll dafür sorgen, dass die Straßenbahnen auch weiterfahren können, wenn es im Tunnel zu einem Defekt kommt.

    Doch Augsburg steht in der Sünderliste des Steuerzahlerbundes nicht allein da. Die Bildergalerie zeigt Beispiele aus ganz Deutschland. AZ

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