Der Baubeschluss zur Erneuerung des Westteils des Schwabmünchener Friedhofs stellte eines der Hauptthemen auf der ersten Sitzung des Stadtrates im neuen Jahr dar. Der vor mehr als 150 Jahren angelegte und während des Zweiten Weltkrieges teilweise zerstörte Friedhof bedarf einer grundlegenden Sanierung.
Die Mitte 2015 gebildete Arbeitsgruppe des Werk-, Bau- und Umweltausschusses hat sich in mehreren Sitzungen mit den verschiedensten Aspekten eingehend beschäftigt und im März 2016 beschlossen, das Büro des Landschaftsarchitekten Reinhard Baldauf aus Neusäß mit der Überplanung zu beauftragen. Der aktuelle Planungsstand wurde auf der Bürgerversammlung Anfang Dezember 2016 öffentlich zur Diskussion gestellt. Baldauf erläuterte dem Rat nun abschließend die Planung zu Beschlussfassung.
Die Maßnahmen des ersten Bauabschnittes, die zeitnah in 2017 beginnen sollen, umfassen nicht nur die Neuerrichtung der Friedhofsmauer an der Holzhey- und Hochfeldstraße. Auch die Gestaltung von Urnengemeinschaftsgräbern und einem Schmetterlingsgrab, Zugänge mit Verzierungen, ein Fußgängerüberweg mit Verkehrsinsel zum Ostteil des Friedhofs jenseits der Hochfeldstraße, in die Friedhofsmauer eingelassene Wasserschöpfstellen, Umgestaltung der im Friedhofsbereich installierten Abwurfbehältnisse für Grünabfall sowie die Neuordnung des Wirtschaftshofes mit einem neuen Zugang von Südosten einschließlich Parkplätzen zum Ein- und Ausladen ist geplant.
Mit einer Bauzeit von drei bis vier Monaten wird gerechnet
Ebenso solle an der Stelle der ehemaligen Friedhofskapelle ein rundes Glasfenster die Mauer durchbrechen und den Blick auf die Anlage frei geben. „Wir wollen zügig mit den Arbeiten beginnen, damit die Maßnahmen, insbesondere die Sanierung der Mauern, vor dem Michaeli-Markt abgeschlossen sind“, kommentierte Bürgermeister Lorenz Müller. Da viele Arbeiten parallel ausgeführt werden könnten, rechnet Baldauf mit einer Bauzeit von drei bis vier Monaten.
Der Antrag von Josef Alletsee (FWV), die Friedhofsmauer nicht wie geplant als Betonmauer mit Ziegelverblendung auszuführen, sondern komplett als Ziegelmauer zu bauen, fand im Stadtrat keine Mehrheit. Die Wahl des Sockelgranits der Mauer führte ebenfalls zu Diskussionen. Einigkeit im Rat herrschte zur Aussage von Bernhard Alben-stetter (CSU), dass auf keinen Fall chinesischer Granit, der im Verdacht stehe, durch Kinderarbeit gewonnen zu werden, eingesetzt werden soll.
Ausschreibung auf Granit aus dem bayerischen Wald zu beschränken
Frank Weiher (FWV) regte an, die Ausschreibung auf deutschen Granit aus dem bayerischen Wald zu beschränken. „Dieses Material ist deutlich besser als europäischer Granit, wie beispielsweise aus Portugal“, plädierte Weiher. Reinhard Baldauf gab zu Bedenken, dass in diesem Falle die Kosten für den Sockel um 15 geschätzte Prozent höher seien.
In der folgenden Abstimmung konnte durch Stimmengleichheit, bedingt durch die Abwesenheit von drei Stadträten, keine Mehrheit für den heimischen Granit gefunden werden. Dem ersten Bauabschnitt der Sanierung, für deren Planung und Durchführung 854000 Euro im Haushalt angemeldet sind, stimmte der Gemeinderat dann einstimmig zu.