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Augsburg: Schwabencenter, Cema-Gelände, "Die Höfe": Die Projekte von Solidas

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Schwabencenter, Cema-Gelände, "Die Höfe": Die Projekte von Solidas

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    In mehreren Stadtteilen ist die Immobilienfirma Solidas aktiv: So hat sie vor einiger Zeit das Schwabencenter im Herrenbach gekauft.
    In mehreren Stadtteilen ist die Immobilienfirma Solidas aktiv: So hat sie vor einiger Zeit das Schwabencenter im Herrenbach gekauft. Foto: Silvio Wyszengrad

    „Die Höfe“ sind wohl bald fertig. Auf dem ehemaligen Baywa-Gelände in Lechhausen entsteht ein Gewerbehof mit 39 Hallen, in denen Handwerksbetriebe Platz finden sollen, am 1. September soll alles stehen. Das ist der Plan. Offenbar existiert in Augsburg ein Bedarf für kleinteilige Gewerbeflächen dieser Art, die Hallen seien schon zu mehr als 60 Prozent vermietet, sagt Ünal Bakir, Geschäftsführer der Immobilienfirma Solidas, die für das Vorhaben mit dem Namen „Die Höfe“ zuständig ist. 200 Arbeitsplätze, sagt Bakir, werden an dem Ort geschaffen. Es ist eines von mehreren Projekten, die Solidas derzeit in der Stadt abwickelt; tatsächlich kommt man an dem Unternehmen derzeit in Augsburg kaum vorbei, wenn es um Bauvorhaben geht.

    In Lechhausen entwickelt sie auf dem ehemaligen Baywa-Gelände einen Gewerbehof.
    In Lechhausen entwickelt sie auf dem ehemaligen Baywa-Gelände einen Gewerbehof. Foto: Silvio Wyszengrad

    So hat Solidas das Schwabencenter gekauft und möchte die Passage unter den markanten Hochhäusern umgestalten. Der Firmengruppe gehört auch das Zeuna-Stärker-Areal in Oberhausen, auf dessen Fläche rund 700 neue Wohnungen für etwa 1500 Menschen entstehen sollen. Die ehemalige Produktionsstätte der Centralmolkerei Augsburg (Cema) an der Zirbelstraße, auf denen rund 400 Wohneinheiten gebaut werden sollen? Ein Vorhaben von Solidas. Und wo der Name des Immobilienunternehmens zuweilen nicht oder noch nicht offiziell genannt wird, steht er oft im Raum.

    Solidas sitzt im ehemaligen Kuka-Turm

    Wer sich in den Räumen der Firmengruppe im ehemaligen Kuka-Turm in Gersthofen umschaut, könnte daher überrascht sein, dass sie weder besonders groß noch besonders prunkvoll sind. Es sind helle, freundlich eingerichtete Büros, aber trotz allem einfach nur Büros. Die Augsburger Firmengruppe hat hier ihre Verwaltungsräume auf mehreren Etagen untergebracht.

    Auch der Kuka-Turm hat Solidas mal gehört, heute ist er im Besitz der Süddeutschen Krankenversicherung SDK. Man habe das Gebäude in leerem Zustand gekauft, aufgehübscht, vermietet und wieder verkauft, so erzählt es Anton Kopp, neben Bakir der zweite Geschäftsführer der Muttergesellschaft „Solidas Immobilien und Grundbesitz GmbH“. Das ist im Kern auch das Geschäftsmodell der Firma, die als Immobilienhändlerin fungiert und längst nicht nur in Augsburg, sondern deutschlandweit tätig ist: Immobilien kaufen, optimieren, verkaufen oder erst einmal im Bestand halten. Beim Cema-Areal sei die Hälfte der Grundstücke bereits an die Firma Baustolz verkauft, sagt Kopp, das Zeuna-Stärker-Areal will Solidas möglicherweise veräußern, sobald der Bebauungsplan steht. Bauträger ist die Gruppe in der Regel nicht, über Tochtergesellschaften fungiert sie aber als Projektentwicklerin. Wie beim Zeuna-Stärker-Areal etwa.

    Solidas sucht die Öffentlichkeit nicht

    Was auch erklärt, warum man den Namen der Firmengruppe in so vielen Zusammenhängen in der Stadt hört, Solidas aber eigentlich nicht besonders groß ist, sondern nur etwa 20 Mitarbeiter beschäftigt. Den Großteil des Umsatzes, sagt Kopp, erwirtschafte man außerhalb Augsburgs. Wenig ist es nicht, die Geschäfte laufen offenbar. Im Bundesanzeiger ist beispielsweise ersichtlich, dass die Muttergesellschaft Solidas Immobilien und Grundbesitz GmbH im Geschäftsjahr 2016/2017 einen Gewinn nach Steuern von 7,78 Millionen Euro erwirtschaftete. Die ganze Gruppe, sagt Kopp, mache heute im dreistelligen Millionenbereich Euro Umsatz, in den vergangenen vier, fünf Jahren sei man enorm gewachsen.

    Groß die Öffentlichkeit sucht Solidas trotz der teils spektakulären Projekte allerdings nicht. Ünal Bakir, der mit mehr als 90 Prozent der Anteile auch Hauptgesellschafter von Solidas ist, lehnt ein Foto von ihm ab. Man arbeite leise und erfolgreich, sagt Kopp, der die Gruppe zuletzt meistens in öffentlichen Angelegenheiten vertrat. Man nutze dabei ein Netzwerk von Investoren und Anlegern und arbeite diskret, auf Portalen wie Immobilien-scout, sagt Kopp, werde man Solidas nicht finden.

    Zum Schwabencenter will man bei Solidas nicht viel sagen

    Zum Netzwerk gehört auch ein SPD-Stadtrat. Stefan Quarg, Vorsitzender des Bauausschusses und von Beruf Stadtplaner und Architekt, entwickelt für Solidas auf freiberuflicher Basis die grundlegenden Konzepte, was aus interessanten Arealen und Immobilien einmal werden könnte. Er stoße die Dinge an, sagt Quarg, quasi als Basis für weitere Schritte, so auch aktuell beim Schwabencenter. Sobald städtebauliche Verträge ausgehandelt werden müssen, steige er aus. Zu neuen Plänen beim Schwabencenter selbst möchte man bei Solidas noch nicht viel sagen. Klar sei aber, sagt Geschäftsführer Kopp, dass man Dinge anders machen wolle, als es das Sanierungskonzept der vorherigen Eigentümer vorsah. Das Parkhaus werde man wohl abreißen, ein neues Parkhaus in die Pläne miteinbeziehen. Das ist der Plan.

    Lesen Sie dazu auch: Edeka bleibt im Augsburger Schwabencenter

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