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Sanierung: Die Augsburger Kongresshalle, ein „grüner“ Betonklotz

Sanierung

Die Augsburger Kongresshalle, ein „grüner“ Betonklotz

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    Solarzellen auf dem Dach der Kongresshalle.
    Solarzellen auf dem Dach der Kongresshalle. Foto: Foto: Thomas Hosemann

    Die Solarzellen auf dem Dach sind sozusagen das Tüpfelchen auf dem i. Wirklich wichtig sind sie nicht. Worauf es ankommt, befindet sich in einem Kellergeschoss der Kongresshalle: 23 mannshohe Lüfter- und Klimaanlagen. Die Schränke könnten 1500 Einfamilienhäuser belüften und sollen ab Mai in der generalsanierten

    21 Millionen Euro werden in den Betonklotz am Wittelsbacher Park gesteckt, der unter der Bezeichnung „Kongress am Park“ als neues Augsburger Kongresszentrum die zahlende Kundschaft an den Lech locken soll. Die Nachfrage ist laut Geschäftsführer Götz Beck vielversprechend, wobei der neuen Heiz- und Lüftungsanlage eine besondere Rolle zukommt, um das beabsichtigte Wohlfühlklima zu schaffen.

    6,5 Millionen Euro haben die Stadtwerke, die die Anlage betreiben, in deren Bau investiert. Die denkmalgeschützte Halle wurde derart mit Technik vollgestopft – „so etwas gibt es in Augsburg nicht noch einmal“, sagt Stadtwerke-Vertriebsdirektor Anton Asam. Für sein Unternehmen ist die Halle ein wichtiges Prestige-Projekt. Schließlich sollen Energie-Contracting-Verträge wie in der Kongresshalle ein wachsendes Geschäftsfeld werden. Das Prinzip dahinter: Der Energielieferant stellt auch die Heizung und betreibt sie gegen ein entsprechendes Entgelt. Damit profitiert er selbst von einem sinkenden Energieverbrauch.

    Für die Kongresshalle sieht die Rechnung so aus: Vor seiner Sanierung war der Bau aus den 1970er Jahren eine echte Energieschleuder. Auf rund 400000 Euro im Jahr beliefen sich Ausgaben für Energie und Wasser zuletzt. Nach der energetischen Sanierung soll der Energieverbrauch um 70 Prozent sinken, das entspricht allein beim Strom dem Jahresverbrauch von 380 Augsburger Haushalten.

    Herzstück der neuen Heizung sind die Klimaanlagen, die über Wärmetauscher auch für Wärme sorgen. Selbst an einem durchschnittlichen Wintertag komme eine mit Besuchern gefüllte Kongresshalle künftig ohne Heizung aus, verspricht Gertraud Schmid. Nach Angaben der Leiterin des Bereichs „Energieeffizienz“ bei den Stadtwerken genügen die Abwärme von Menschen und Beleuchtung.

    Strom für zwölf Haushalte

    Die runderneuerte Halle spart nicht nur Energie, sie erzeugt auch noch welche. Die auf dem Dach installierten 135 Solarmodule liefern Strom für ein Dutzend Augsburger Durchschnittshaushalte. Die Stadtwerke bestücken immer mehr Gebäude mit Photovoltaikanlagen; auch die neue Stadtbücherei zählt dazu. Ziel des Unternehmens ist es, bis zur Mitte des Jahrzehnts alle Augsburger Haushalte mit Ökostrom versorgen zu können. Diesem Zweck soll vor allem ein Wasserkraftwerk am Hochablass dienen. Über einen Vorvertrag soll der Stadtrat demnächst entscheiden.

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