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Rutschpartien in der Region: Glatteis: Viele Unfälle, Stürze und Verletzte

Rutschpartien in der Region

Glatteis: Viele Unfälle, Stürze und Verletzte

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    Glatteis sorgte auch im Kreis Aichach-Friedberg für Unfälle. Selbst Einsatzfahrzeuge rutschten ineinander. Bild: Herrmann Schmidt
    Glatteis sorgte auch im Kreis Aichach-Friedberg für Unfälle. Selbst Einsatzfahrzeuge rutschten ineinander. Bild: Herrmann Schmidt

    Spiegelglatte Straßen und Bürgersteige sorgen seit den frühen Morgenstunden in der Region Augsburg für Chaos: Im Klinikum müssen im Minutentakt Patienten versorgt werden, die Polizei registriert einen Unfall nach dem anderen. Sie warnt eindringlich vor den Gefahren vor der Haustür.

    In den frühen Morgenstunden ging es los: Leichter Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt haben in der Region Augsburg die Straßen in spiegelglatte Asphaltflächen verwandelt. Auf letzten Schneeresten fror der Niederschlag sofort wieder fest.

    Die Folge: Chaos auf den Straßen. Rutschende Autos, stürzende Radfahrer und Fußgänger prägten am Morgen das Bild. Besonders schlimm betroffen sind nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben Nord die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie das Augsburger Stadtgebiet.

    Bis um 9.50 Uhr zählte die Polizei in Nordschwaben in etwa 100 Unfälle. Dabei entstanden vorwiegend Blechschäden. Acht Menschen wurden laut Polizeisprecher Robert Göppel verletzt. In Augsburg stürzte in den Morgenstunden eine 20-jährige Fußgängerin derart schwer, dass sie mit Verdacht auf Beckenverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

    Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz meldet allein in der Zeit von 7:30 Uhr bis 8:30 Uhr 31 Stürze, fünf Verkehrsunfälle und zwei Verkehrsunfälle mit Bussen ohne Verletzte in der Stadt Augsburg und dem südlichen Landkreis. In der Stadt Augsburg waren es innerhalb dieser Stunde19 Stürze. In Krumbach rutschte gegen 5.20 Uhr ein Lastwagen wegen Glatteises in die St. Michael-Apotheke.

    Auch im Landkreis Aichach hatte die Polizei jede Menge zu tun. "Fast im Minutentakt gingen heute zwischen 7 und 9 Uhr Unfallmeldungen ein", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Aichach. Glücklichweise handelte es sich bei den Einsätzen nur um Blechschäden.

    Insgesamt 43 Unfälle zählte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Vormittag. Bei sechs Unfällen wurden Personen verletzt. Selbst die Straßenmeisterei hatte mit den rutschigen Straßenverhältnissen zu kämpfen. In Illertissen geriet gegen 5.50 Uhr ein Streuwagen der Straßenmeisterei zwischen Matzenhofen und Kettershausen von der Fahrbahn ab.

    Im Landkreis Landsberg am Lech wurden die Einsatzkräfte zu insgesamt neun Unfällen wegen überfrierender Nässe gerufen. Neben vielen Blechschäden wurden drei Personen leicht verletzt.

    Im Landkreis Friedberg sind sogar mehrere Einsatzfahrzeuge ineinander gerutscht. Auslöser war ein Unfall zwischen Wiffertshausen und Paar (Friedberg), bei dem ein voll besetzter Pkw in einer Kurve zuerst gegen einen Traktor prallte und dann von der Straße rutschte. Die Feuerwehren mussten bei einem Großeinsatz mehrere Fahrzeuginsassen aus dem Auto befreien. Nicht mehr fahrbereit war das Einsatzfahrzeug des First Responder-Teams aus Dasing, das gegen einen Kleinbus der Polizei geriet.

    Nach Angaben der Polizei ereigneten sich zwischen 6.00 Uhr und 9.00 Uhr allein in den Bereichen Erding, Fürstenfeldbruck und Ingolstadt rund 70 wetterbedingte Unfälle. Die Polizei meldete 16 Leichtverletzte Personen.

    Die Polizei warnt, im Klinikum wird geschuftet, im Forum geflucht

    "Am Besten ist es derzeit, wenn man nicht aus dem Haus muss", sagt Polizeisprecher Göppel. "Das klingt banal, ist aber einfach so". Verschärft wird die Situation auf den Straßen von den zur Neige gehenden Salzreserven vieler Städte und Gemeinden. So streut die Stadt Augsburg ersatzweise nur noch ein Splitt-Salz-Gemisch.

    In der Notaufnahme des Klinikum Augsburg sind die Konsequenzen bereits seit den Morgenstunden zu spüren. Ein Sprecher: "Es ist die absolute Katastrophe. Die Ärzte machen CTs im Zwei-Minuten-Takt."

    "Es ist echt bestialisch draußen. Ich bin zu Fuß noch nicht mal zu meinem 'Laternenparkauto' gekommen", schreibt User Werner G. in unserem Forum. Dominik Seemiller schreibt auf der Facebook-Seite der Augsburger Allgemeinen: "Nie war ich so glücklich wie heute, wohlbehalten in der Arbeit anzukommen."

    Ein Todesopfer am Mittwoch

    Am Mittwoch Vormittag forderten die glatten Straßenverhältnisse ein Todesopfer. Ein 84-Jähriger Radfahrer kam im Dillinger Stadtteil Schretzheim offenbar auf einer Eisplatte ins Rutschen und stürzte mit dem Kopf auf die Straße. Nach Angaben der Polizei starb der Mann noch an der Unfallstelle. Er trug keinen Helm. (AZ)

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