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Region Augsburg: Zu kurze Züge beim Fugger-Express: Petition für mehr Triebwagen

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Zu kurze Züge beim Fugger-Express: Petition für mehr Triebwagen

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    Beim Fugger-Express hakt es aktuell wieder: Wegen Fahrzeugausfällen kürzt die Deutsche Bahn Züge, auch in der Hauptverkehrszeit.
    Beim Fugger-Express hakt es aktuell wieder: Wegen Fahrzeugausfällen kürzt die Deutsche Bahn Züge, auch in der Hauptverkehrszeit. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert, dass die DB schnellstmöglich mehr Ersatz-Triebwagen für den „Fugger-Express“ bereitstellt. Um Druck aufzubauen, hat Pro Bahn eine Petition an den bayerischen Landtag gerichtet. Hintergrund ist, dass sich laut Fahrgastverband seit einem Jahr Ausfälle von einzelnen Zuggarnituren häufen. Zwar kämen alle Züge, seien aber oft zu kurz. „Die letzten Wochen waren der absolute Tiefpunkt“, so Jörg Lange von Pro Bahn.

    In Mering ist kein Zustieg mehr möglich

    Die Folgen der Zugknappheit sind für die Fahrgäste unangenehm: drangvolle Enge in den Gängen, in Mering ist teils kein Zusteigen mehr möglich. Besonders betroffen ist die Strecke nach München. Zwar wurden vor einigen Jahren mehrere Züge verlängert, doch angesichts der Triebwagenausfälle verpuffte dieser Effekt zuletzt. Der viel benutzte Pendlerzug um 6.39 Uhr ab Augsburg fuhr laut Pro Bahn in den vergangenen vier Arbeitswochen nur an vier Tagen mit seiner üblichen Kapazität von 900 Plätzen.

    Unfallschäden, Inspektionen, technische Defekte

    Fahrzeug-Ausfälle beim Fugger-Express sind keine Seltenheit. Zuletzt hatte sich die Lage im vergangenen November zugespitzt, als zusätzlich zu einer Bahnbaustelle auch noch mehrere Triebwagen des Fugger-Express wegen Unfallschäden, Inspektionen und technische Defekte in der Werkstatt in München blieben (wir berichteten). Nach Ansicht von Pro Bahn gibt es zu wenig Ersatzfahrzeuge, die bei Ausfällen einspringen können. Die Misere dauere nun schon ein Jahr.

    Ersatzfahrzeuge hatte der Freistaat in der Ausschreibung des aktuell gültigen Vertrags nicht vorgeschrieben. Für die nächste Periode ab 2022, für die Bahn-Konkurrent Go Ahead den Zuschlag bekommen hat, sind vom Freistaat mehr Ersatzfahrzeuge vorgesehen. Wie berichtet will Go Ahead zudem ein Betriebswerk in Langweid bauen. Auf diese Weise könne man bei Ausfällen auch schnell reagieren, so Robert Bollmann von Go Ahead.

    "Wir brauchen jetzt Reserven"

    Für die aktuell betroffenen Pendler, so Errol Yazgac von Pro Bahn, sei es aber ein schwacher Trost, dass der Freistaat künftig mehr Ersatzkapazität möchte. „Wir brauchen diese Reserve bereits jetzt.“ Momentan verhandle der Freistaat mit der DB über die Modalitäten bis 2022. In diesem Zuge könne man entsprechende Regelungen finden. Vor diesem Hintergrund sei auch die Petition zu sehen. Man gehe davon aus, dass der Landtag von der derzeitigen Situation „keinesfalls begeistert“ sei. Schon 2013 hatte Pro Bahn via Petition Verbesserungen und Umbauten beim Fugger-Express erreicht. Die jetzige Situation, so Pro Bahn, schrecke auch eingefleischte Eisenbahn-Fans ab. Autofahrer als Neukunden ließen sich so schon gar nicht gewinnen.

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