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Region Augsburg: Wie die Region von den Fahrradtouristen profitiert

Region Augsburg

Wie die Region von den Fahrradtouristen profitiert

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    Ein Bild aus dem vorigen Jahr, das es in dieser Art immer öfter gibt: Zwei Wochen bleiben Anny van Breda und Rob Lenting im Großraum Augsburg und erkunden die Gegend mit E-Bikes.
    Ein Bild aus dem vorigen Jahr, das es in dieser Art immer öfter gibt: Zwei Wochen bleiben Anny van Breda und Rob Lenting im Großraum Augsburg und erkunden die Gegend mit E-Bikes. Foto: Anne Wall

    Bei schönem Wetter ab aufs Fahrrad und rein in die Natur. Das machen immer mehr Menschen. Laut Radreise-Analyse 2016 des Allgemeinen Deutschen

    Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Radtouristen damit um elf Prozent gestiegen. Zehn Prozent aller Übernachtungen werden mittlerweile von Radtouristen gebucht. Hinzu kommen 150 Millionen Tagesausflüge. Das Bundesland Bayern ist vom ADFC dabei zum fünften Mal in Folge mit Abstand zum beliebtesten Radreisegebiet erklärt worden. Für die Region Augsburg liegen zwar keine konkreten Zahlen vor, zweifellos profitiert jedoch auch sie.

    Radwanderführer zeigt bekannte und weniger bekannte Strecken

    Die Region von der Donau bis ins Allgäu entlang von Lech und Wertach „hat in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum im Bereich Fahrradtourismus verzeichnet“ berichtet Tourismusdirektor Götz Beck von Regio Augsburg Tourismus GmbH. Mit ihren Naherholungsgebieten und der Lage im Alpenvorland stellt die Region ein attraktives Radwanderrevier dar. Dies wissen nicht nur viele Ortsansässige, sondern auch immer mehr Fahrradtouristen aus ganz Deutschland und dem Ausland zu schätzen. Beck fasst die Vorzüge zusammen: „Der Blick auf die Berge bei Föhn, eine sanfte Hügellandschaft, zahlreiche Flüsse und Seen, Kirchen, Klöster und Pilgerwege.“

    Das ist denn auch der Grund, weshalb sich die Tourismusgesellschaft dem Radtourismus auch ausgiebig widmet. Neben dem flächendeckenden Ausbau der Fahrradwegweisung rund um die Schwabenmetropole – man erkennt die Schilder an der grünen Schrift auf weißem Grund – wurde pünktlich zum Beginn der Saison ein neuer Radwanderführer aufgelegt. In ihm versammeln sich prominente Routen wie an der Romantischen Straße und auf der Römerstraße Via Claudia Augusta, aber auch viele andere Radtouren im Augsburger und Wittelsbacher Land, die zwar weniger bekannt, aber ebenso abwechslungsreich und erlebenswert sind.

    Für gastronomische Betriebe sind die Radfahrer besonders von Mai bis September ein zunehmend wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Für Georg Magg, Inhaber des Gasthof Magg in Biberbach zum Beispiel, stellen die Radfahrer in diesen Monaten „eine konstante Einnahmequelle“ dar. Die meisten Übernachtungen werden bei ihm von Personengruppen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren gebucht. Im Biergarten finden sich aber auch viele Familien, welche meist Tagestouren unternehmen, weshalb auch der Naherholungstourismus unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht zu unterschätzen ist. Götz Beck schätzt, dass der Umsatzanteil durch Radfahrer in den Sommermonaten bei fahrradfreundlichen Gastbetrieben mittlerweile etwa 20 bis 30 Prozent des Gesamtumsatzes beträgt.

    Immer mehr Fahrradfahrer fahren E-Bikes

    Einen relativ neuen Trend stellen E-Bikes dar, deren Nutzung insbesondere bei der älteren Generation enorm zugenommen hat – eine Entwicklung, die auch Beck beobachtet: „Das E-Bike wird wesentlich relevanter. Dem wollen wir mit dem Ausbau einer Infrastruktur gerecht werden.“ Im Begegnungsland Lech-Wertach kann man die elektrischen Drahtesel bereits an 17 Ladestationen kostenlos aufladen.

    Dass sich Natur und moderne Technik nicht ausschließen, zeigt auch eine neue Fahrrad-App für die Region Augsburg, die in den nächsten Wochen erscheinen soll. So können sich Radler mithilfe von GPS detailliert über Streckenverlauf, Distanzen, Höhenmeter, Gastronomie, Sehenswürdigkeiten und Geschichte informieren.

    Auch die bayerische Staatsregierung scheint die Relevanz des Themas Radfahren entdeckt zu haben. Nach einer Anhörung des ADFC und anderen Gremien, gab es Beschlüsse zur Verbesserung der Radverkehrsführung. Unter anderem wurden die Erhöhung finanzieller Mittel und die Erstellung eines Radverkehrplans beschlossen. Ebenso soll die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln gewährleistet werden und mehr Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen geschaffen werden.

    Ob diese und weitere Beschlüsse auch umgesetzt werden, wird sich besonders an der Finanzierung des Vorhabens im nächsten Doppelhaushalt zeigen, betont auch Jànos Korda vom ADFC-Vorstand in Augsburg. Dies könnte durchaus eine sinnvolle Investition sein und Augsburg will daran teilhaben. Denn Götz Beck glaubt, „dass das Thema Fahrradtourismus auf hohem Niveau bleiben wird und eher weiter nach oben tendiert“.

    Radwandern– Touren im Alpenvorland um Augsburg heißt der neue Radführer der Regio Augsburg Tourismus GmbH. Er kostet drei Euro und ist in den Touristen- und Bürgerinfos sowie im Buchhandel erhältlich.

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