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Region Augsburg: Warum wird in der Region unterschiedlich schnell geimpft?

Region Augsburg

Warum wird in der Region unterschiedlich schnell geimpft?

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    Inzwischen hat das Tempo beim Impfen in der Region Augsburg zugelegt, es warten aber immer noch viele.
    Inzwischen hat das Tempo beim Impfen in der Region Augsburg zugelegt, es warten aber immer noch viele. Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild)

    Es ist ein Wort, das man derzeit immer öfter zu hören und zu lesen bekommt: Impfneid. Je mehr die Impfkampagne an Fahrt aufnimmt, umso mehr scheint bei vielen auch der Wunsch zuzunehmen, jetzt endlich an der Reihe zu sein. "Es ist jetzt einfach so, dass man immer mehr Menschen kennt, die schon geimpft worden sind, da werden manche unruhig", ist der Eindruck eines Augsburger CSU-Stadtrats. Verglichen wird auch zwischen Städten und Landkreisen. Augsburg scheint aktuell die Nase vorn zu haben in der Region. Setzt man die Zahl der Impfungen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, dann ist der Unterschied allerdings gar nicht so groß.

    Augsburg liegt beim Impfen im Vergleich zu den Nachbarlandkreisen knapp vorne

    Im Verhältnis zur Einwohnerzahl haben in der Stadt Augsburg bisher etwas mehr als 22 Prozent zumindest eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Im Landkreis Augsburg liegt diese Quote bei knapp über 20 Prozent, im Kreis Aichach-Friedberg bei knapp über 19 Prozent. Was derzeit für Frust bei manchen Landkreis-Bewohnern sorgt, ist nicht diese Quote, sondern die Tatsache, dass Augsburg bereits Personen der dritten Priorisierungsgruppe impft - dazu gehören alle Personen über 60, Menschen mit diversen Vorerkrankungen sowie unter anderem Lehrer weiterführender Schulen, Verwaltungspersonal und Mitarbeiter des Einzelhandels. In den angrenzenden Landkreisen ist man indes noch dabei, die zweite Gruppe abzuarbeiten.

    Stand Dienstag waren im Landkreis Augsburg noch rund 4000 Menschen mit Priorität zwei für die Impfung registriert. Sie müssten inzwischen aber alle die Möglichkeit gehabt haben, einen Impftermin zu buchen. Und schreitet das Impftempo ähnlich voran, dürfte sie in wenigen Tagen weitestgehend "abgearbeitet" sein. Eine Erklärung für die Unterschiede zwischen Stadt und Land ist: Vermutlich ist die Impfbereitschaft bei älteren Menschen im ländlichen Bereichen größer als in der Großstadt. Das heißt: Wenn sich mehr Menschen in der Priorität zwei anmelden, dann dauert es auch länger, bis sie alle an der Reihe waren. Auch Martin Sailer (CSU), Landrat im Kreis Augsburg, sieht das so. Dass der Landkreis noch nicht mit der dritten Gruppe habe starten können, liege an der "sehr positiv zu bewertenden hohen Impfbereitschaft in der Bevölkerung", hieß es kürzlich in einer Pressemitteilung.

    Impfen in Augsburg: Die Stadt will gezielt Bevölkerungsgruppen ansprechen

    In der Stadt Augsburg sieht man die Situation ganz ähnlich. Man gehe davon aus, dass es in der zweiten Gruppe der Impfberechtigten noch eine Reihe von Menschen gebe, die man bisher nicht ausreichend habe erreichen können, heißt es bei der Stadt. Deshalb will man nun speziell Migranten und auch sozial Schwächere in den Blick nehmen und noch einmal gezielt ansprechen. Geplant ist unter anderem, über Vereine und andere Organisationen noch einmal für das Impfen zu trommeln.

    Auf die Menge des Impfstoffs, den sie bekommen, haben die Städte und Kreise so gut wie keinen Einfluss. Zuletzt allerdings nutzten der Landkreis Augsburg und die Stadt die Chance, zusätzliche Termine mit dem Impfstoff von AstraZeneca anzubieten. Im Kreis wurden kurzfristig rund 3500 Impftermine an über 60-Jährige vergeben, in der Stadt waren es rund 2000 Termine. Im Kreis Aichach-Friedberg gab es kein solches Angebot. Man habe so kurzfristig nicht die Kapazitäten dafür schaffen können, lautete die Begründung des Landkreises. Das hat für Unmut bei Bürgern gesorgt.

    Was ebenfalls eine Rolle spielt bei der Impfkampagne ist die Altersstruktur. Auch hier gibt es Unterschiede, wenngleich nicht allzu große. In der Stadt Augsburg liegt der Anteil der Menschen, die älter als 65 Jahre sind, laut Zahlen des statistischen Landesamtes bei 19,5 Prozent. Im Landkreis Augsburg sind es 20,6 Prozent, im Kreis Aichach-Friedberg immerhin 22,2 Prozent.

    Seit dieser Woche werden in Augsburg auch weitere Lehrer geimpft

    In der Stadt Augsburg kommen seit dieser Woche auch gezielt die rund 6000 Lehrer weiterführender Schulen bei speziellen Impfaktionen zum Zug. Im Landkreis Augsburg denkt man nun auch über ähnliche Aktionen nach. "Wir schließen nicht aus, dass es in den kommenden Wochen einen gesonderten Impfzeitraum für Lehrkräfte geben kann und würden darüber natürlich vorab informieren", sagt ein Sprecher auf Anfrage. Anträge beim zuständigen Staatsministerium, Sonder-Impftermine für Lehrkräfte anbieten zu dürfen, seien dem Landkreis bisher aber nicht genehmigt worden. (mit cf)

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