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Region Augsburg: Verbesserungen beim Fugger-Express - doch der große Wurf bleibt aus

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Verbesserungen beim Fugger-Express - doch der große Wurf bleibt aus

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    Beim Fugger-Express soll nachgebessert werden: Der Takt wird teilweise verdichtet, es soll mehr Plätze geben.
    Beim Fugger-Express soll nachgebessert werden: Der Takt wird teilweise verdichtet, es soll mehr Plätze geben. Foto: Silvio Wyszengrad

    Beim Fugger-Express wird offenbar nachgebessert: Der Verkehrsausschuss des bayerischen Landtags beschäftigte sich am Donnerstag mit einer Petition des Fahrgastverbands Pro Bahn, den im Mai 3200 Pendler unterschrieben hatten. Sie fordern dichtere Taktzeiten, mehr Pünktlichkeit und eine verbesserte Ausstattung der Züge.

    Ein Teil der Forderungen wird wohl erfüllt. So hatte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) bereits angekündigt, die Kapazitäten zwischen Augsburg und München sowie bei einigen Zugpaaren auf der Paartalbahn auszuweiten. Statt der bisher eingesetzten Triebwagen sollen künftig häufiger Doppelstock-Züge verkehren. Die Ausschreibung werde in absehbarer Zeit veröffentlicht. Während sich die

    Fugger-Express: Im Halbstundentakt ins Umland

    Rotter lobte am Donnerstag die Arbeit von Pro Bahn: „Was hier vom Fahrgastverband ausgearbeitet wurde, ist eine hervorragende Arbeit.“ Die Politik stehe in vielen Punkten klar hinter den Forderungen und werde diese unterstützen. Ein Beispiel: Der Wunsch, an Samstagen einen Halbstundentakt auf den Strecken nach Dinkelscherben, Aichach und Meitingen einzuführen, soll „wohlwollend geprüft werden“. Pro Bahn argumentiert unter anderem damit, dass nur so einkaufswillige Umlandbewohner nach Augsburg geholt werden könnten.

    Die BEG prüft außerdem, ob an Wochentagen ein 30-Minuten-Takt nach Aichach und Dinkelscherben eingeführt werden kann. Eine Ausdehnung des Wochentagangebots nach Meitingen (drei Züge pro Stunde) sei aber nicht finanzierbar. Wenig Bedarf sieht man für einen dichteren Takt am frühen Abend und für Spätfahrten.

    Kaum Aussicht auf Realisierung hat auch eine weitere Forderung von Pro Bahn. So stünden laut Rotter für einen zuverlässigen Takt auf der Verbindung zwischen Hochzoll und Oberhausen nicht genügend Gleise zur Verfügung. „Auf diesem Streckenabschnitt herrscht zu starker Verkehr, auch wegen des Fern- und Güterverkehrs“, sagt Rotter. Auch beim Wunsch, längere Züge auf den Weg nach München zu schicken, gibt es Bedenken. „Die Zuglänge kann nicht endlos ausgeweitet werden“, so Rotter, „da sind wir wegen teils zu kurzer Bahnsteige in der Zwickmühle.“

    Das klare Signal, das sich der Fahrgastverband Pro Bahn für die Pendler in der Region erhofft hatte, blieb damit auch am Donnerstag aus. „Es sind mehrere Schritte in die richtige Richtung“, so Jörg Lange vom Fahrgastverband Pro Bahn nach der Sitzung, fügte aber hinzu: „Der angesichts der Umwelt- und Stauprobleme durch den Straßenverkehr notwendigen und sinnvollen großen Schritt war das nicht.“

    Fugger-Express: Die Ausstattung wird wohl nicht besser

    Dies gelte auch für eine verbesserte Ausstattung des Fugger-Express. Die Forderung nach größeren Sitzabständen habe der Ausschuss nicht weiterverfolgt. „Statt dem Niveau der derzeit umgebauten Reihen (83 Zentimeter) werden 80 Zentimeter bei Reihenbestuhlung und 170 Zentimeter bei den Vierergruppen in der Ausschreibung gefordert“, so Lange. Das entspreche exakt den bisherigen Abständen. Auch bessere Kopfstützen und klappbare Armlehnen wird es wohl nicht geben, die Sitze bleiben gleich breit. WLAN im Zug sei, so Lange, für bayerische Züge generell ein offenes Thema.

    Die Landtagsabgeordneten argumentierten vor allem mit finanziellen Gründen. Pro Bahn hält die Finanzprobleme dagegen für „hausgemacht“: „Die gigantische Summe von 2,7 Milliarden Euro entnimmt der Freistaat den Bundeszuschüssen für den regionalen Bahnverkehr, um damit letztendlich den zweiten Stammstreckentunnel in München zu finanzieren.“ Pro Bahn habe jedoch schon immer gewarnt, dass die Entscheidung für die teuerste Lösung bei der Münchener S-Bahn in ganz Bayern zu spüren sein werde, so Errol Yazgac, Beauftragter des Fahrgastverbandes für Schwaben. Dass es der gebündelten Kraft der politischen Spitzen der Region und der Pendler bedurft hätte, um überhaupt Verbesserungen zu erreichen, sei bezeichnend, so Pro Bahn.

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