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Rathaus: Neuer Glanz fürs Fürstenzimmer

Rathaus

Neuer Glanz fürs Fürstenzimmer

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    Ein Bild der Zerstörung: Die Aufnahme zeigt die Reste des Goldenen Saals nach den verheerenden Bombenangriffen auf Augsburg während des Zweiten Weltkriegs.
    Ein Bild der Zerstörung: Die Aufnahme zeigt die Reste des Goldenen Saals nach den verheerenden Bombenangriffen auf Augsburg während des Zweiten Weltkriegs. Foto: Sammlung Häußler

    Für Konrad Rebholz und seine Mitstreiter im „Goldenen Saal Verein“, gibt es seit einiger Zeit nur noch ein Thema. Sie wollen das Fürstenzimmer III des Rathauses wieder so herrichten, wie es vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war. „Wir Mitglieder ziehen uns finanziell aus“, sagt Rebholz, für den die komplette Restaurierung des Rathauses eine Herzensangelegenheit ist. Fast 200000 Euro sind schon zusammengekommen. Genug, um die Planungskosten abzudecken. Insgesamt werden nach jetzigem Stand 2,5 Millionen Euro benötigt.

    „Wir sind Augsburger mit Leib und Seele“, erklärt der ehemalige Kreishandwerksmeister Rebholz den Einsatz der Vereinsmitglieder, die Spenden und Gelder auftreiben. Zu den aktuell wichtigsten Geldgebern gehören unter anderem der Rotary-Club, die Stadtsparkasse und die Domsingknaben. Seinen Ursprung hat der 1975 gegründete Verein in einer Initiative von Altoberbürgermeister Klaus Müller. Ziel war und ist, die Wiederherstellung des Goldenen Saals und der Fürstenzimmer, die mit dem Rathaus in der Bombennacht von 1944 zerstört worden waren. Allein die 1996 abgeschlossene Wiederherstellung von Goldenem Saal und Fürstenzimmer I kostete 15,5 Millionen Mark (knapp acht Millionen Euro). Das Geld dafür kam unter anderem vom Bezirk und Stiftungen.

    Ziel: Fertigstellung bis zum 450. Geburtsjahr von Elias Holl

    Die Politik lobt den Verein: „Diese Bürgerinitiative ist die älteste der Nachkriegszeit. Was mich besonders freut, ist, dass sie gegründet wurde, um etwas zu schaffen und nicht um etwas zu verhindern“, sagt Oberbürgermeister Kurt Gribl. Die zwei sanierten Fürstenzimmer und der Goldene Saal seien „pulsierende Orte des Lebens“. In den Fürstenzimmern finden unter anderem Empfänge und Trauungen statt.

    Nun soll das Fürstenzimmer III folgen, in dem sich die Ausstellung über die Partnerstädte befindet. Es liegt im Südosten auf der Seite des Elias-Holl-Platzes. Den 450. Geburtstag des Rathaus-Baumeisters haben sich die Verantwortlichen als Ziel gesetzt – 2023 soll das Zimmer fertig sein. Dafür müsste laut Hochbauamtsleiter Günter Billenstein spätestens 2020 begonnen werden. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. „Die Finanzierung muss stehen. Mit Mitteln aus der Denkmalpflege können wir kaum rechnen“, sagt

    Auch baulich ist das Vorhaben eine Herausforderung. Zum einen muss der Fußboden verstärkt werden, weil sonst der Kachelofen durchbrechen könnte. Zum anderen muss die Decke herausgenommen und die neue einen halben Meter weiter oben wieder eingebaut werden, so Billenstein. Diese wurde nach dem Krieg niedriger wieder eingebaut. Außerdem genügten die Stahlträger in der Decke heutigen Anforderungen nicht mehr, betont Billenstein. Diese seien aus den Schuttbergen des Krieges besorgt worden. Es gibt aber zumindest einen Lichtblick: Die Gemälde, die einst im Fürstenzimmer hingen, wurden vor den Bomben in Sicherheit gebracht. Sie lagern in den städtischen Kunstsammlungen, müssen aber wohl restauriert werden.

    Dass das Fürstenzimmer IV auch noch erneuert wird, ist laut Billenstein eher unwahrscheinlich. „Der Raum ist schon kleiner geworden, weil wir einen Fahrstuhl eingebaut haben, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Auch wird der Raum als Rückzugsmöglichkeit bei Aufführungen und Konzerten sowie fürs Catering genutzt.“

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