"Wenn unsere Tanzpaare in den Unterricht kommen, lassen sie Status und Vorurteile zu Hause, die in Deutschland sonst allgegenwärtig sind", sagt Rainer Wagner, seit 30 Jahren "Caller" des Vereins. Mitglieder kennen sich auch heute meist nur beim Vornamen und wissen oft nicht, mit wem genau sie gerade tanzen. Sogar ein Pfarrer habe vor Jahren zu den Stompers gehört, erzählt Wagner. Konzentrieren kann man sich auf solche Nichtigkeiten sowieso nicht, dafür sorgt der 51-Jährige: Sagt er im Sprechgesang die nächste Figur an, hängen ihm die 50 "Stampfer" an den Lippen. Zwar gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Figuren, doch deren Ablauf und Reihenfolge bestimmt er. Innerhalb ihres Quadrats haben die Tänzer auch heute noch jene unbegrenzten Möglichkeiten, für die die Gründer des Vereins, in Augsburg stationierte amerikanische Soldaten, 1970 noch standen.
Augsburg