Der Mann, der im September 2018 ein kleines Geschäft im Schwabencenter übernahm und dafür 8000 Euro auf den Tisch legte, nannte sich Marvin. Das war nicht sein richtiger Name. "Marvin" war allerdings auch kein richtiger Einzelhändler, zumindest nicht im klassischen Sinne. Er nutzte den Laden als Fassade für einen florierenden Drogenhandel; eine Zeit lang dürfte der 40-Jährige der größte Dealer der Stadt gewesen sein. Richard S. (Name geändert) habe so etwas wie der "Al Capone Augsburgs" werden wollen, so formulierte es mal ein Insider, der mit dem Fall vertraut ist. Das Schwabencenter ist vor Kurzem 50 Jahre alt geworden. Ein Gebäudekomplex, der über Augsburg hinaus bekannt ist. Und in den vergangenen Jahren eben auch Schauplatz einer umfangreichen Kriminalgeschichte war.
Prozess in Augsburg