Knapp drei Stunden lang sitzt Amira S. (Name geändert) neben ihrer Anwältin Marion Zech auf dem Zeugenstuhl. Geduldig und gefasst beantwortet sie Dutzende von Fragen, die zumeist ins Detail gehen. Es geht um Zeitangaben in Minuten, um Abstände in Metern, um Chatverläufe, um genaue Worte. Und es geht um intime Geschehnisse, die man als Betroffene nicht gern in der Öffentlichkeit erörtert. Amira S. tut es. Weil der Mann, der knapp drei Meter schräg hinter ihr auf der Anklagebank sitzt, sie - wie sie sagt - geschlagen und vergewaltigt habe. Weil er ihre Gefühle missbraucht habe.
Prozess in Augsburg