Der zierlichen, blassen Frau auf der Anklagebank mag man so ein radikales Vorgehen nicht zutrauen. Und doch hat die 38-Jährige, die gestern den Prozess schweigend über sich ergehen ließ, vor zwei Jahren einen wahren Feldzug gegen die Augsburger Justiz geführt. In Strafanzeigen, Dienstaufsichtsbeschwerden und Petitionen an den bayerischen Landtag hatte sie namentlich Staatsanwälten, Richtern und Mitarbeitern der Justizverwaltung unterstellt, „korrupt“ zu sein. Eine Anzeige gegen Bankmitarbeiter, so der Vorwurf, sei „rechtswidrig“ eingestellt worden. Im Weiteren hatte die Angeklagte die Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr öffentlich geschmäht.
Prozess in Augsburg