Ihr Gesicht sieht man nicht, als Sabrina N. (Name geändert) den Saal betritt. Die FFP2-Maske, die sie trägt, verdeckt bereits Mund und Nase, die Kapuze ihrer Jacke hat die Angeklagte zunächst tief nach unten gezogen und nimmt sie erst weg, als die Richter den Saal betreten. Es wirkt, als wolle sich die Frau hier, im Schwurgerichtssaal des Augsburger Landgerichts, irgendwie vor der Welt verstecken. Aber das kann sie nicht. Die 25-Jährige muss sich vor Gericht verantworten, weil sie nach Erkenntnissen der Ermittler ihre gerade einmal neun Wochen alte Tochter umgebracht hat. Sie muss sich anhören, was Richter Roland Christiani im Urteilsspruch und zuvor Staatsanwältin Tanja Horvath im Plädoyer ihr zu sagen haben. Schmeichelhaft ist es nicht.
Prozess in Augsburg