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Projekt: Das Inklusionshotel „Einsmehr“ steht in den Startlöchern

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Das Inklusionshotel „Einsmehr“ steht in den Startlöchern

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    Geschäftsführer Jochen Mack und die Hoteldirektoren Sandra und Raúl Huerga Kanzler vor dem „Hotel einsmehr“. Die Fotos in ihren Händen geben Einblicke ins Innere des Gebäudes.
    Geschäftsführer Jochen Mack und die Hoteldirektoren Sandra und Raúl Huerga Kanzler vor dem „Hotel einsmehr“. Die Fotos in ihren Händen geben Einblicke ins Innere des Gebäudes. Foto: Annette Zoepf

    Die Vorfreude ist an diesem Nachmittag spürbar. Eine Gruppe junger Leute steht auf der Baustelle, dort wo die Lobby ihres vermutlich künftigen Arbeitsplatzes sein wird – – im „Hotel einsmehr“. Die jungen Männer und Frauen stellen sich vor, wie es hier in ein paar Wochen, wenn der Neubau und die Innengestaltung fertig sein werden, bald aussehen wird. Nahe dem Universitätsklinikum, in Kriegshaber, ist im Laufe des vergangenen Jahres der große Neubau mit dem Namen „Westhouse“ entstanden.

    Im November wird dort unter anderem das „Hotel einsmehr“ einziehen – ein Inklusionshotel: Die Hälfte der 24 Mitarbeiter werden Menschen mit Handicap sein. In diesen Wochen werden diese schon in mehreren Schulungseinheiten und Praktika für ihre Aufgaben im Hotel qualifiziert. Die Baustellenbesichtigung war Teil davon. Hinter dem Inklusionsprojekt steckt der gleichnamige Verein „einsmehr“, hervorgegangen als ein Zusammenschluss von Eltern von Kindern mit Downsyndrom. Den Familien liegt daran, dass ihre Kinder auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Anstellung haben.

    „Freuen Sie sich schon auf das Hotel?“, fragt Hoteldirektorin Sandra Huerga Kanzler, die sich die Direktion mit ihrem Mann Raúl Huerga Kanzler teilt, in die Runde der jungen Leute, bevor es in die Innenräume des Baus geht. „Ja, sehr!“, tönt es ihr entgegen. Begleitet vom stellvertretenden Bauleiter Samuel Schlosser darf sich die Gruppe einen Eindruck davon machen, wie weit der Bau schon fortgeschritten ist und wie es hier künftig aussehen wird. Rezeption, Lobby, Frühstücksbereich – veranschaulicht auch durch Modellfotos – nehmen in der Vorstellung schon Gestalt an. „Gestern waren die Maler drin, heute wird noch der Boden sauber gemacht“, erklärt ihnen

    Dass sie ernst genommen werden, dass man ihnen etwas zutraue, das stimme Michael Frede „optimistisch“. Begleitet von der Sozialpädagogin Ingrid Schieb – vom Projekt „Sternstunden“ finanziert – konnten sie schon in dieser Zeit der Qualifizierung entdecken, was in ihnen an Fähigkeiten steckt. Diese können sie dann auf unterschiedliche Weise im Hotel einsetzen. Auf 1,5 Millionen Euro belaufen sich die Gesamtkosten des Hotelprojekts. Ein großer Teil kam über Fördergelder herein, über 400000 Euro konnten über Spenden gewonnen werden, berichtet „einsmehr“-Geschäftsführer Jochen Mack.

    Unter dem Motto „Kunst321mehr“ führt der Verein einsmehr am Samstag, 25. Juli, 19.30 Uhr, eine Auktion von 40 Werken Augsburger Künstler im Kleinen Goldenen Saal durch. Der Erlös geht zu gleichen Teilen an die Künstler und in den Aufbau des Inklusionshotels. Die Ausstellung kann ab 16 Uhr besichtigt werden. Für die Abendveranstaltung bittet der Verein um Anmeldung per E-Mail an verwaltung@einsmehr.org.

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