Diana K. hat schon Platz genommen im Schwurgerichtssaal 101. Die Polizistin, die im Oktober 2011 mit Mathias Vieth im Einsatz war und von den Tätern angeschossen wurde. Sie tritt als Nebenklägerin auf in diesem Prozess, trägt einen dunklen Pullover und spricht leise mit ihrer Anwältin Marion Zech. Diana K. wirkt nervös, aber gefasst. Das ändert sich, als schwerbewaffnete Einsatzkräfte des Unterstützungskommandos Rudi R. hereinführen. Der Angeklagte ist an Händen und Füßen gefesselt, er trägt blaue Gefängniskleidung. In seinem Gesicht zeichnet sich für einen Augenblick ein süffisantes Lächeln ab, als er ziellos den Blick durch den Saal schweifen lässt. Da greift die Polizistin nach der Hand ihrer Anwältin und drückt sie fest, Tränen schießen ihr in die Augen. Diana K. ringt sichtlich um Fassung. Die Wachmänner nehmen Rudi R. die Handschellen ab, er nimmt Platz. Auf diesen Moment haben die Zuschauer seit dem frühen Morgen gewartet.
Polizistenmord