Friseurmeister Mehmet Özkan bindet die gekämmte Mähne auf Marco Dinaros Kopf zu sechs Zöpfen zusammen. Als er danach zur Schere greift und den ersten langen Zopf abschneidet, ist die Lässigkeit des 29-jährigen Polizisten einen Moment lang dahin. Ihm entweicht ein kurzer, fast ungläubiger Schrei. Dabei hat er es doch selbst so gewollt: Vergangene Woche hat er bei seinem Friseur angerufen und gesagt: „Es ist so weit. Die Haare müssen ab.“ Und er hat entschieden, dass so viel wie möglich abgeschnitten wird – mindestens aber 25 Zentimeter. So lang müssen die Haare nämlich sein, damit man sie für eine gute Sache spenden kann.
Augsburg