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Polizei: "Hells Angels": Großeinsatz in Augsburg

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"Hells Angels": Großeinsatz in Augsburg

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    Polizeieinsatz um kurz nach Mitternacht in der Maxstraße: Die Polizei verhinderte Konfrontation zwischen Hells Angels und Outlaws.
    Polizeieinsatz um kurz nach Mitternacht in der Maxstraße: Die Polizei verhinderte Konfrontation zwischen Hells Angels und Outlaws. Foto: privat

    Es hätte nicht viel gefehlt, und die Situation wäre eskaliert. Die Augsburger Polizei hat in der Nacht zum Samstag in letzter Sekunde eine Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Motorradclubs "Hells Angels" und "Outlaws" in der Innenstadt verhindern können. Die Rocker standen sich gegen Mitternacht in der Maximilianstraße gegenüber. Mit "starkem Kräfteeinsatz" sei die Konfrontation "gerade noch verhindert" worden, sagte ein Polizeisprecher.

    Bei der Augsburger Polizei blickt man mit Sorge auf die Ereignisse dieser Nacht. Es ist eine Frage, die über allem schwebt: Wollen die berüchtigten "Hells Angels" in

    Augsburg war in Sachen Rockerclubs bislang eher ein unbeschriebenes Blatt, heißt es bei der Polizei. Auch im Rotlichtmilieu der Stadt sei der Einfluss der Rocker gering. Ein eigenes "Charter", so nennen die Hells Angels ihre Ortsgruppen, gibt es in Augsburg bisher nicht. Die Polizei befürchtet, dass die Rocker ihren Einflussbereich auf Augsburg ausdehnen wollen.

    Anlass für den Auftritt der "Hells Angels" in der Innenstadt war eine Party im Copeclub in der Annastraße. Die private Feier unter dem Motto "Angels Paradise" war eine Veranstaltung von Supportern ("Unterstützern") der Münchner "Hells Angels". Supporter sind keine echten Mitglieder des Motorradclubs. Sie müssen sich zunächst bewähren, ehe sie eine Chance haben, in den engeren Kreis aufgenommen zu werden. Kenner der Szene sprechen auch davon, sie seien die "Männer fürs Grobe", sie müssten die unangenehmen Jobs erledigen. Supporter dürfen noch nicht die Embleme des Clubs tragen.

    Die Party im Copeclub stand am Freitagabend unter Dauerbewachung der Polizei. Schwarz gekleidete Beamte des Unterstützungskommandos ließen den Eingang des Clubs nicht aus den Augen. In den Seitenstraßen parkten Polizeitransporter, auch Hundeführer befanden sich einsatzbereit in der Nähe. Man wolle es den Rockern in Augsburg so "unangenehm wie möglich" machen, hieß es im Vorfeld. Die Mitglieder der "Hells Angels", die größtenteils aus Richtung München anreisten, wurden bereits auf dem Rastplatz Augsburg-Ost von der Polizei kontrolliert.

    Bisher gab es in Augsburg keine Probleme mit Rockern

    Die Party im Copeclub verlief ruhig, etwa 20 Motorräder parkten davor, mehrere Aufpasser blieben außerhalb des Clubs. Kritisch wurde es dann einige Hundert Meter weiter, in der Maxstraße. Dort zeigten sich gegen Mitternacht rund 20 Mitglieder der "Outlaws". Offenbar gab es Provokationen. Die Polizei rückte mit einem großen Aufgebot an, um "Outlaws" und "Hells Angels" voneinander fernzuhalten. Die "Outlaws" sind, wie es aus Polizeikreisen heißt, schon lange in Augsburg präsent. Größere Schwierigkeiten mit diesem Motorradclub habe es aber nicht gegeben.

    Der Auftritt der "Hells Angels" war in der Nacht zum Freitag gegen 1.30 Uhr bereits wieder vorbei. Zu diesem Zeitpunkt brachen die meisten Rocker wieder in Richtung München auf. Ob sie wiederkommen? Ein Türsteher vermutet: "Das war kein Zufall, die haben sich ganz bewusst in Augsburg gezeigt." Auch in Türsteherkreisen beobachtet man die Sache mit Skepsis. Denn Mitglieder von Rockerclubs stehen häufig an den Türen von Diskotheken und Bars. In Augsburg war das bisher weniger der Fall.

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