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Pfersee: Nach dem Feiern an der Wertach bleibt der Müll

Pfersee

Nach dem Feiern an der Wertach bleibt der Müll

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    Eine leere Tüte Fruchtgummi, Plastikbecher, eine Wodkaflasche: So sieht es auf den Kiesbänken der Wertach an vielen Sommersonntagen aus. Samstags treffen sich dort junge Menschen zum Grillen und Feiern, viele nehmen ihren Müll nicht mit. Die Anwohner ärgern sich darüber.
    Eine leere Tüte Fruchtgummi, Plastikbecher, eine Wodkaflasche: So sieht es auf den Kiesbänken der Wertach an vielen Sommersonntagen aus. Samstags treffen sich dort junge Menschen zum Grillen und Feiern, viele nehmen ihren Müll nicht mit. Die Anwohner ärgern sich darüber. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Wertach verschluckt zwar in diesen Tagen mit ihrem vielen Wasser die beliebten Kiesbänke. Trotzdem ist am Sonntagmorgen an den Uferböschungen zu sehen, dass sich am Vorabend wieder Menschen getroffen haben. Das zeigen die Hinterlassenschaften, über die sich vor allem ein paar Anwohner immer wieder ärgern.

    Anwohnerin ist fassungslos, wie sich Leute benehmen

    Es gab Wodka und Gummibärchen. Außer der leeren Flasche und der Haribo-Tüte liegen etliche Plastikbecher zwischen Steinen an der Wertach, unterhalb der Schrebergärten in Pfersee. Viele Augsburger halten sich gerne an den Kiesbänken und auf den Rasenplätzen am Fluss auf. Sie sonnen sich, planschen im Wasser oder grillen. Abends setzen sich Menschen an den idyllischen Plätzen gemütlich zusammen. An der Wertach lässt es sich wunderbar von einem anstrengenden Tag erholen. Keine Frage. Das Problem: Nicht jeder räumt seinen Müll auch wieder auf. Eine Anwohnerin, die anonym bleiben will, ist fassungslos, wie sich die Leute benehmen.

    „Da liegen nach Sommernächten Familien-Pizza-Kartons, Glasscherben, Red-Bull-Dosen, Einweggrills, Grillkohle...“, zählt sie auf. Sie frage sich, was dahinter stecke. „Blödheit, mangelnde Erziehung oder ist das einfach nur asozial.“ Die Frau ist richtig empört. Umweltreferent Reiner Erben weiß um die Müll-Problematik an der Wertach. Im Grünamt habe man auch die Erfahrung gemacht, dass seit dem Abschluss des Gewässerschutzprojekts Wertach Vital die Frequenz stark zugenommen habe. Seitdem könnten die Menschen die Wertach als Erholungsort deutlich besser nutzen. Erben spricht von einem „hohen Nutzerdruck“, der am Fluss inzwischen herrsche. „Aber bei ausreichend Personal für Reinigung und Kontrolle ist die Situation durchaus beherrschbar.“

    Zwei Mal pro Woche wird der Müll beseitigt

    Zwei Mal in der Woche werde der Müll dort entfernt. „Bei starker Frequenz während der Sommermonate auch öfter“, berichtet Erben. Wie hoch die Kosten durch die Beseitigung des Mülls für die Stadt sind, könne er nicht sagen. „Es gibt darüber keine Aufzeichnungen.“

    Auch beim Grillen werden an der Wertach immer wieder Spuren hinterlassen. Dabei ist dies dort gar nicht erlaubt. „Das Grillen ist in Grünanlagen nur in ausgewiesenen Grillbereichen gestattet“, betont der Umweltreferent. „Diese gibt es an der Wertach aber nicht.“ Zwar zählten die Kiesbänke nicht zu den städtischen Grünanlagen, dennoch sei dort das Grillen aufgrund der Feuerschutzordnung der Stadt Augsburg verboten.

    Auch in den Wallanlagen ist Grillen verboten

    Übrigens gelte ein Verbot auch für die Wallanlagen am Roten Tor, wo immer wieder mal ein Grill ausgepackt wird. „Im Siebentischpark gibt es zum Beispiel einen ausgewiesenen Grillplatz“, merkt Erben an. Er ist einer von elf genehmigten Grillbereichen. Die Plätze kann man auf der Internetseite der Stadt einsehen. Sie selbst sind durch eine entsprechende Beschilderung vor Ort zu erkennen. Hat die Stadt die Situation an der Wertach im Blick? Reiner Erben sagt ja. Der städtische Ordnungsdienst kontrolliere in regelmäßigen Abständen und bei Beschwerden im Rahmen seiner personellen Möglichkeiten. Wer übrigens beim Grillen erwischt wird, zahlt ein Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro. Ein Sportler, der am Sonntagmorgen an der Wertach entlang läuft, würde hier ein ganz anderes Bußgeld verhängen. Auch er ärgert sich über die unschönen Hinterlassenschaften. „Da braucht es harte Strafen. Wenn jemand 1000 Euro Strafe zahlen müsste, würde er nie wieder Müll liegen lassen. So etwas merkt man sich nämlich“, sagt er und läuft weiter.

    Ein weiteres Ärgernis für manch Anwohner ist laute Musik, die offenbar bei manchen Treffen an der Wertach abgespielt wird. „Da wird zu allen Tages- und Nachtzeiten aufgedreht bis zum Anschlag und mitgegrölt“, so die Anwohnerin. Der Polizei hingegen sind hier keine Probleme bekannt. Nur ein Anruf sei vor kurzem mal abends eingegangen“, berichtet Polizeisprecher Siegfried Hartmann. „Da hatte sich eine Dame über laute Jugendliche beschwert.“ Als die Beamten vor Ort eintrafen, hätten die Kollegen anständige junge Leute vorgefunden, die auch ihre eigenen Müllsäcke dabei hatten. „Diesbezüglich gibt es dort derzeit kein Problem“, fasst Hartmann zusammen.

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