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Natur: Wilde Orchideen an der Wertach

Natur

Wilde Orchideen an der Wertach

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    Seltene Orchideen wie Fliegenragwurz sollen sich vermehren.
    Seltene Orchideen wie Fliegenragwurz sollen sich vermehren. Foto: Anne Wall

    Es geht um wilde Orchideen und viele andere Kostbarkeiten der Natur. An den Ufern der Wertach sollen sie auf neuen artenreichen Wiesen wachsen. Der städtische Landschaftspflegeverband wird ab diesem Jahr die Pflege übernehmen.

    Sie findet im Zusammenhang mit dem Renaturierungsprojekt „Wertach vital“ statt. Seit dem Baubeginn im Herbst 2000 hat das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth den ersten Abschnitt vollständig fertiggestellt. Zwischen der Staustufe Inningen und dem Ackermannwehr wurde die Wertach aufgeweitet. Jetzt hat der Fluss nicht nur mehr Platz, es entstanden auch neue Lebensräume für selten gewordene Bewohner der Flussaue. Einer dieser Lebensräume sind die Kiesufer. Hier wachsen vor allem Spezialisten, die Hitze und Trockenheit sowie gelegentliche Überschwemmungen gut vertragen.

    Wertach vital hatte zum Ziel, die Sohle der Wertach zu stabilisieren, den Hochwasserschutz zu verbessern und der Natur etwas zurückzugeben. Das scheint zu funktionieren. „Wir haben wissenschaftliche Begleituntersuchungen in Auftrag gegeben, die belegen, dass es tatsächlich wieder mehr Arten an und in der Wertach gibt“, sagt Timo Krohn vom Wasserwirtschaftsamt.

    Doch ohne Pflege geht es nicht. Wenn sich Orchideen und andere selten gewordene Pflanzen dauerhaft ansiedeln sollen, dann müssen die Uferabschnitte gemäht werden.

    Dafür hat das Wasserwirtschaftsamt einen Plan aufgestellt, der in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband umgesetzt wird. Seit bald 20 Jahren betreut der Verband Biotopflächen im Stadtgebiet. „Die Wertachufer haben sehr viel Entwicklungspotenzial“, ist Geschäftsführer Nicolas Liebig überzeugt. Er erklärt die Strategie: „Bereiche, in denen es noch viele Nährstoffe im Boden gibt, mähen wir im Juni. Dort, wo sich bereits Arten wie Orchideen, Ochsenauge oder Tausendgüldenkraut angesiedelt haben, mähen wir erst im August.“ Einen besonderen Blick werfen Liebig und seine Kollegen auf eingewanderte Arten wie Goldrute oder Staudenknöterich. Sie könnten andere Arten verdrängen, wenn die Pfleger nicht einschreiten. Ab kommender Woche werden einige Abschnitte an den Wertachufern von einem Landwirt aus Inningen gemäht. (eva/AZ)

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