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Nahverkehr in Augsburg: Augsburger SPD will 365-Euro-Abo für alle bis 2023

Nahverkehr in Augsburg

Augsburger SPD will 365-Euro-Abo für alle bis 2023

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    Die Augsburger SPD will ein 365-Euro-Abo für, das bereits bis zum Jahr 2023 eingeführt werden soll.
    Die Augsburger SPD will ein 365-Euro-Abo für, das bereits bis zum Jahr 2023 eingeführt werden soll. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Augsburger SPD fordert bis zum Jahr 2023 ein 365-Euro-Abo für alle ohne morgendliche Zeitbeschränkung. Die „verkorkste Tarifreform, die CSU und Grüne beschlossen haben“, müsse durch einen großen Wurf verbessert werden, so Fraktionschef Florian Freund. Bisherige Änderungen seien „Flickschusterei“, die das Tarifwerk weder verbesserten noch verständlicher machten.

    Finanzieren soll das 365-Euro-Abo der Freistaat

    Unter anderem will die SPD, die 2017 die Zustimmung zur Tarifreform verweigert hatte, das Seniorenticket wieder einführen. „Die Senioren sind die größten Verlierer der letzten Tarifreform. Das ändern wir“, so OB-Kandidat Dirk Wurm. Am weitreichendsten ist die Idee, das 365-Euro-Ticket für alle Bürger einzuführen. In einem ersten Schritt sollen bis 2020 Azubis ein solches Abo bekommen können. Finanzieren, so die SPD, soll das der Freistaat, der entsprechende Zuschüsse tatsächlich schon angekündigt hat.

    Ein 365-Euro-Abo für alle – ein Wahlkampfversprechen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) – sei für Großstädte wie Augsburg ein Ziel, aber perspektivisch erst bis 2030 umsetzbar, sagte Söder zuletzt. Auch hier müsste der Freistaat Zuschüsse bezahlen. Im AVV würde die Umwandlung von bisherigen Abos zu 365-Euro-Abos um die zwölf Millionen Mindereinnahmen pro Jahr bedeuten.

    SPD: Nur mit dem 365-Euro-Abo könne die Mobilitätswende gelingen

    Der Augsburger SPD ist das Jahr 2030 deutlich zu weit weg. „Bis zum Jahr 2023 braucht es das 365-Euro-Ticket für alle, wenn wir es mit der Mobilitätswende in Augsburg ernst meinen“, so Wurm. Nur so ließen sich – zusammen mit ausreichend Fahrgastkapazitäten in Bus und Tram – mehr Bürger zum Umsteigen bewegen, sagt SPD-Chefin Ulrike Bahr. „Wir wollen und werden dafür sorgen, dass das 365-Euro-Ticket in Augsburg kommt und nehmen den Freistaat Bayern daher in die Pflicht, seine eigenen Ziele schneller zu erreichen.“ Um zusätzliche Fahrgäste überhaupt befördern zu können, müsse die Infrastruktur verbessert werden. Die in den kommenden Jahren vom Freistaat zugesagten fünf Millionen Euro Zusatz-Zuschuss seien dafür zu investieren, so die SPD. Auch die Landkreis-SPD hatte zuletzt entsprechende Anträge im Kreistag gestellt. Die Tarife im AVV müssen nämlich gemeinschaftlich von Stadt und den beteiligten Landkreisen festgelegt werden. Neben der SPD fordern auch die Grünen die Einführung eines 365-Euro-Abos in Augsburg, verbunden mit Maßnahmen wie einer Erhöhung der Parkgebühren. Die CSU hatte zuletzt beantragt, ein „Guten-Morgen-Ticket“ auf den Weg zu bringen. Diese vergünstigten Einzelfahrscheine sollen als Ergänzung zum 9-Uhr-Abo (360 Euro pro Jahr) dienen, falls Abonnenten ab und zu früher als 9 Uhr unterwegs sein müssen.

    Auch von anderen Parteien und Gruppierungen gibt es schon Vorstöße. Die Freien Wähler fordern Preissenkungen und eine kostenlose Benutzung von Bussen und Straßenbahnen an Samstagen. Die Linken sind zudem für eine komplette Gratis-Freigabe des Augsburger Nahverkehrs.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Nahverkehr: Konzept ist noch nicht schlüssig

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