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Nachtleben: Kommt die Kantine aufs Gaswerkgelände?

Nachtleben

Kommt die Kantine aufs Gaswerkgelände?

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    Der Musikklub Kantine kann nur noch bis Mitte 2019 auf dem Reese-Areal bleiben. Wie es danach weitergeht, ist offen. Am Gaskessel, wohin der Kulturpark West zieht, wird es zwar eine Disco geben. Die Kantine wird es nicht zwingend sein.
    Der Musikklub Kantine kann nur noch bis Mitte 2019 auf dem Reese-Areal bleiben. Wie es danach weitergeht, ist offen. Am Gaskessel, wohin der Kulturpark West zieht, wird es zwar eine Disco geben. Die Kantine wird es nicht zwingend sein. Foto: Silvio Wyszengrad

    Am Gaskessel im Stadtteil Oberhausen entsteht in den kommenden Jahren ein neues Kultur- und Kreativzentrum. Auch einige Mieter des Reese-Areals werden dorthin umziehen, nur: Wie viele Künstler den Wechsel am Ende mitmachen werden, ist bislang nicht bekannt.

    Und auch eine weitere offene Frage gibt es: Was geschieht mit den Musikklubs Kantine und Bombig, die momentan in direkter Nachbarschaft zum Kulturpark West „sitzen“ und deren Mietvertrag dort ebenfalls ausläuft? Denn am Gaskessel soll es künftig zwar eine Diskothek geben, geplant ist sie im so genannten Reinigerhaus. Die Stadtwerke wollen allerdings eine Ausschreibung starten, an der sich mögliche Betreiber beteiligen können. Die Kantine wird damit nicht automatisch zum Zug kommen.

    Auf jeden Fall bewerben

    „Wir wollen aber uns auf jeden Fall bewerben“, betont Sebastian Karner von der Kantine. Der Klub, der pro Jahr circa 60000 bis 65000 Besucher zählt, ist mit Konzerten von Tocotronic, Beatsteaks, Materia, Tomte oder La Brass Banda und Electro-Partys weit über die Grenzen Augsburgs hinaus bekannt und bisher eine Einheit mit dem Kulturpark West.

    Die Stadtwerke wollen fürs Reinigerhaus in zwei Stufen in einem „diskriminierungsfreien Vergabeverfahren“ den passenden Gastronomen finden. Dazu, sagt Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg, sei man verpflichtet. Das Verfahren soll in zwei Stufen ablaufen: In der ersten können sich Interessenten mit ihren Referenzprojekten, ihrer Erfahrung im Gastrobereich, der Qualifikation, ihrem wirtschaftlichen Hintergrund und einer ersten Konzeptskizze bewerben. Ein Punktesystem soll,so Fergg, die Spreu vom Weizen trennen. Die Ausschreibung dafür wird in den kommenden Wochen von einer extra dafür beauftragten Kanzlei herausgegeben. Die Unterlagen der Bewerber werden dann anonymisiert an die Stadtwerke weitergegeben.

    Der Innenausbau ist Thema

    In der zweiten Stufe, die nicht öffentlich verhandelt wird, werden die Angebote sortiert. Dabei gehe es, so Fergg, auch darum, ob ein Bewerber im sanierten Reinigergebäude den Innenausbau überhaupt stemmen könne. Ein Punktesystem soll Klarheit bringen. Wie lange das Prozedere dauere, sagt Fergg, könne man derzeit nicht sagen, aber man wolle es in einem überschaubaren Zeitraum über die Bühne bringen. Genauer will er sich nicht festlegen.

    Sebastian Karner, dessen Mievertrag im Kulturpark am 30. Juni 2019 endet, hofft darauf, mit seiner Kantine den Zuschlag zu bekommen. Ihm ist klar, dass er und sein Partner dort eine höhere Miete erwirtschaften müssen. Bisher war diese sehr günstig. Seine Rechtfertigung: „Die Kantine haben wir als Ruine übernommen und dort 350000 Euro investiert.“ Karner sagt, er sei ein großer Fan des Areals in Oberhausen, doch er gibt eines zu bedenken: „Das wird nicht automatisch ein Selbstläufer, man muss dort kleine Projekte zulassen, damit es auch wirklich ein Kreativquartier, in dem Leben herrscht, wird.“ Nach vielen Gesprächen mit Zukunfts- und Planungswerkstatt fehle ihm derzeit einfach ein „Kümmerer“ für das gesamte Gelände. Thomas Lindner will sich mit dem Bombig gar nicht erst fürs Reinigergebäude ins Gespräch bringen. „Für uns ist das viel zu groß.“

    Keine Diskussion ist übrigens die Zukunft des Kulturhauses Abraxas und der dort untergebrachten Kinder- und Jugendtheater: Diese Einrichtung wird auch künftig an der Sommestraße beheimatet sein. So war es von Anfang an geplant.

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