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Nachruf: Der Augsburger „Tauben-Papst“ ist tot

Nachruf

Der Augsburger „Tauben-Papst“ ist tot

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    Rudolf Reichert im Jahr 2010 vor dem Taubenturm in Göggingen.
    Rudolf Reichert im Jahr 2010 vor dem Taubenturm in Göggingen. Foto: Peter Fastl (Archivfoto)

    Kommende Woche wird eine Delegation aus Prag in Augsburg sein, um sich über das „Augsburger Taubenmodell“ zu informieren. Auch aus anderen Städten kommen viele Anfragen, um die Problem mit Stadttauben in den Griff zu bekommen. Einer der Väter dieses Modells war Rudolf Reichert. Wie die Familie mitteilt, starb er im Alter von 85 Jahren.

    Der Haunstetter Tierfreund hatte sich auf das Streitthema Stadttauben spezialisiert. 1996 entwickelte er zusammen mit Gleichgesinnten in einer bundesweiten Arbeitsgruppe ein innovatives Taubenkonzept, das der Kontrolle von Tauben und deren Nachwuchs dient und bundesweit Erfolg und Nachahmer fand. Nach diesem Konzept werden Taubenschwärme in betreuten Schlägen angesiedelt. Dort tauscht man ihre Eier zur Geburtenkontrolle gegen Attrappen aus Kunststoff aus. Die Tiere bekommen artgerechtes Futter und sind damit gesünder. Ihr Vogelkot wird in den Quartieren regelmäßig beseitigt. Die Vorteile dieser Methode: Stadttauben müssen nicht mehr abgeschossen werden, um die Schwärme zu dezimieren. Auch die Probleme mit Taubendreck in der Stadt bessern sich.

    Rudolf Reichert war lange Taubenbeauftragter der Stadt Augsburg

    Rudolf Reichert war über viele Jahre ehrenamtlicher Taubenbeauftragter der Stadt Augsburg und erhielt 2005 die „Silberdistel“ unserer Zeitung als Zeichen der Anerkennung für sein Engagement. Er übergab sein Projekt Anfang 2017 aus Altersgründen dem Augsburger Tierschutzverein, dem er 40 Jahre die Treue hielt. Sein Rat wurde bis zuletzt eingeholt.

    Auch beim Tierschutzverein trauert man um den „Augsburger Tauben-Papst“. „Mit dem Tod von Rudolf Reichert verlieren wir einen beherzten, zupackenden Tierfreund und ebenso hartnäckigen wie freundlichen Mitstreiter für das Wohl der Tiere und gegen Tierquälerei“, so Geschäftsführerin Sabina Gassner. Die Gedanken seien nun bei seiner Frau Lieselotte. Rudolf Reichert starb am 14. Februar im Alter von 85 Jahren. (AZ/cd)

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