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Mord in Kriegshaber: Schwangere ermordet: Mutmaßlicher Täter soll Andere gehabt haben

Mord in Kriegshaber

Schwangere ermordet: Mutmaßlicher Täter soll Andere gehabt haben

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    Diese Wohnung hatte das Opfer gerade erst bezogen. Am Tag nach einer Einweihungsfeier wird sie dort tot aufgefunden.
    Diese Wohnung hatte das Opfer gerade erst bezogen. Am Tag nach einer Einweihungsfeier wird sie dort tot aufgefunden. Foto: Anne Wall

    Die Kollegen bei der Bäckerei wundern sich, als Franziska F., 25, am Sonntag vor einer Woche nicht bei der Arbeit erscheint. Die junge Frau gilt als zuverlässig. Als sie nach einer Stunde noch immer fehlt, beginnen die Kollegen, sich ernsthaft Sorgen zu machen. Schließlich ist die junge Frau im siebten Monat schwanger. Die Sorgen sind berechtigt. Franziska F. liegt tot in ihrer Wohnung.

    Angeblich wird die Leiche der Frau in der Badewanne gefunden. Für die Polizeibeamten ist der Fall zunächst rätselhaft. Ein Unfall ist möglich, aber es gibt bald auch Anhaltspunkte für einen Mord. Ermittler beginnen, das Umfeld der Frau zu beleuchten. Eine Obduktion der Leiche wird angeordnet. Wie es aus Polizeikreisen heißt, gerät dabei auch der mutmaßliche Täter in den Fokus. Es ist ein junger Mann aus Augsburg, ebenfalls 25 Jahre alt.

    Er soll der Vater des ungeborenen Kindes sein, das zusammen mit der Mutter das Leben verloren hat. Verhaftet wird dieser Verdächtige zunächst jedoch noch nicht. Er stellt sich aber eine Woche später selbst und gesteht laut Polizei, Franziska F. im Streit getötet zu haben.

    Der Verdächtige zweifelt an seiner Vaterschaft

    Über die genauen Hintergründe der Tat schweigen Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit noch. Der Grund für den Streit soll allerdings die „Vaterschaftsfrage“ gewesen sein, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Offenbar zweifelte der Verdächtige daran, der Vater des Kindes zu sein. Aus dem Umfeld der Familie heißt es, der Tatverdächtige und das Opfer seien über längere Zeit zusammen gewesen, ehe sie sich getrennt hätten. Die junge Frau habe wohl versucht, ihren Ex-Partner zurückzugewinnen. Die beiden trafen sich wieder und die 25-Jährige wurde schwanger.

    Doch die Situation war danach offensichtlich alles andere als einfach. Der Mann soll eine andere Partnerin gehabt haben, heißt es – und andere Zukunftspläne. Ein Streit scheint in dieser Lage programmiert. Doch wie sich die Tat schließlich abspielt, ist bislang nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft wertet das Geschehen als Mord. Das setzt voraus, dass der Verdächtige tatsächlich den tückischen Plan hatte, die Frau zu töten. Weshalb die Ermittler zu diesem Schluss kommen, will die Behörde derzeit aus „ermittlungstaktischen Gründen“ noch nicht mitteilen.

    Nachbarn erzählen, Franziska F. ist erst vor Kurzem in das Mehrfamilienhaus in der Flandernstraße gezogen, das jetzt zum Tatort geworden ist. Sie wollte dort wohl künftig zusammen mit ihrem Kind leben. Der Name der Vormieter steht noch am Klingelschild. Zuvor wohnte die 25-Jährige nur wenige Straße weiter, bei ihren Eltern. Am Samstag vor einer Woche feiert sie den Nachbarn zufolge noch eine Einweihungsparty in der neuen Wohnung. Am nächsten Tag wird ihre Leiche entdeckt. „Ich kann es nicht fassen“, sagt eine Frau aus der Nachbarschaft. „Sie wirkte auf mich unbeschwert und fröhlich.“

    Bei der Arbeit in der Bäckerei wird die 25-Jährige geschätzt

    In dem Haus, in dem Franziska F. bis vor dem Umzug gelebt hat, hängen die Eltern nach dem Tod der Tochter einen Aushang auf. Darin ist noch die Rede von einem tragischen Unfall. Auch die trauernde Familie muss in den Tagen nach dem Tod der 25-Jährigen damit klarkommen, dass die genauen Umstände zunächst unklar bleiben.„Es ist fürchterlich“, sagt ein Mann, der die Familie kennt.

    Auch bei der Bäckerei Balletshofer ist das Entsetzen groß. Dort hat Franziska F. gearbeitet, dort wird sie am Sonntag vor einer Woche vermisst. Sie wird als Mitarbeiterin sehr geschätzt – wegen ihrer Zuverlässigkeit, aber auch wegen ihrer Lebensfreude. Erst glaubt man auch hier an einen Unfall. Das ändert sich jedoch, als am Dienstag die erste Meldung über den Kriminalfall die Runde macht. „Wir sind alle sehr traurig und fühlen mit der Familie“, sagt Seniorchefin Ruth

    Auch im Internet drücken Freunde und Bekannte der Getöteten ihre Trauer aus. „Wenn wir dich suchen, finden wir dich in unseren Herzen“, schreibt eine junge Frau in einem sozialen Netzwerk. „Es tut einfach nur weh. Wir vermissen dich!“ Eine andere Frau schreibt nur einen Satz: „Zwei Sternlein mehr, die am Himmel leuchten.“

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