Noch ist es still in der Klasse 6e am Augsburger Gymnasium bei St. Stephan: Gruppenarbeit steht auf dem Stundenplan. "Die Zeit ist um", ruft Lehrerin Cordula Safferling. Sofort schießen mehrere Finger in die Luft. "Dürfen wir, dürfen wir?" Fast alle Teams wollen ihre Ergebnisse präsentieren. Sie hatten herausfinden sollen, was einen guten Bericht ausmacht. Wo? Wann? Wer? Was? Wie? - Die Lehrerin muss nun entscheiden, wer die berühmten W-Fragen, die ein Bericht enthalten sollte, vortragen darf. So geht das fast jeden Tag, nicht nur in den Deutschstunden. Denn die 6e ist keine herkömmliche Klasse. Die Schüler, die hier zusammen lernen, haben eins gemeinsam: Sie sind hochbegabt. Manche von ihnen übersprangen sogar schon mal eine Klasse, weil sie einfach etwas schneller lernten als ihre Mitschüler. Vor allem in Mathe sei ihm an der Grundschule oft langweilig gewesen, sagt zum Beispiel Aaron Erhardt aus Klosterlechfeld im Landkreis Augsburg. "Irgendwann habe ich selber angefangen, den Stoff weiterzulernen", erinnert sich der Zwölfjährige. Heute muss er das nicht mehr.
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