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Mit Atemschutz und Bunsenbrenner

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Mit Atemschutz und Bunsenbrenner

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    Kabel, Feuer, Aluminium: Karina Stielers (Mitte) Atelier ähnelt einer Raumstation. Dort gibt die Künstlerin mehrmals im Monat ihr Wissen weiter. Carolin Sorg-Schneeberger (links) und Irmgard Berger (rechts) sind das erste Mal im Perlengestaltungskurs. Foto: Benjamin Rost
    Kabel, Feuer, Aluminium: Karina Stielers (Mitte) Atelier ähnelt einer Raumstation. Dort gibt die Künstlerin mehrmals im Monat ihr Wissen weiter. Carolin Sorg-Schneeberger (links) und Irmgard Berger (rechts) sind das erste Mal im Perlengestaltungskurs. Foto: Benjamin Rost Foto: Benjamin Rost

    "Mehrmals im Monat gebe ich mein Wissen weiter", erklärt die 45-Jährige. Eigentlich ist sie Grafikdesignerin und Buchautorin. "Und seit sechs Jahren auch leidenschaftliche Perlenmacherin", ergänzt Stieler. 2008 hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und die Werkstatt in der Hammerschmiede eröffnet. Seitdem produziert sie Perlen für Halsketten, Armreife, Ringe und auch Flaschenkorken.

    Kleine Balkone sehen aus wie Wolkenkratzer

    "Was mich fasziniert, ist, das Filigrane in den Arbeiten", erklärt sie. Eine Perle hat oft nur einen Durchmesser von wenigen Millimetern. Doch Karina Stieler zaubert darauf ein ganzes Hochhaus. "In meiner Lieblingsperle sind kleine Balkone eingearbeitet, die aussehen wie der Wolkenkratzer Burdsch Chalifa in Dubai", erzählt die Künstlerin. Millimeterarbeit sei das gewesen. Denn jedes Material, das Karina Stieler benutzt, muss erst eingeschmolzen werden, um es zu formen. "Glas eignet sich natürlich am Besten", sagt sie. Aber auch Gold, Silber und andere Metalle verwendet sie.

    Der 59-jährige Hans-Bernhard Berger hat sich für eine reine Glasperle entschieden. Gemeinsam mit seiner Familie ist er das erste Mal im Perlenmachkurs. "Das ist einfach Entspannung vom stressigen Berufsalltag", erklärt er. Auch die 14-jährige Tochter Hannah ist begeistert. "In kurzer Zeit etwas so Tolles zu schaffen, macht schon viel Spaß", sagt sie.

    Brenner wird fast 2000 Grad heiß

    Karina Stieler schaut ihren Kursteilnehmern konzentriert über die Schulter. Denn die Arbeit mit Glas und Bunsenbrenner ist alles andere als ungefährlich. "Fast 2000 Grad heiß wird der Brenner. Erst dann schmilzt das Material", erklärt sie. Deshalb auch die Abzugsschläuche an der Decke. "Damit kein giftiger Rauch entsteht", so die Künstlerin. Trotzdem: Passiert sei noch nie etwas.

    Und sie ist überzeugt: "Perlenmachen liegt im Trend der Zeit!". Denn es gebe nichts meditativeres, als in der Werksstatt zu sitzen und ein paar Perlen zu kreieren. "Gerade für gestresste Manager wäre das Perlenmachen eine echte Bereicherung", sagt Ladenchefin Karina Stieler und lacht.

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