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  3. Augsburg: Nach Messer-Streit: Wird der Reese-Park zur Problemzone?

Augsburg
24.02.2021

Nach Messer-Streit: Wird der Reese-Park zur Problemzone?

Die Polizei reagierte am Montagabend mit einem Großeinsatz auf die Auseinandersetzung im Reese-Park in Augsburg.
Foto: Peter Fastl

Am Montagabend endete ein Streit unter Jugendlichen im Reese-Park in Augsburg blutig. An der beliebten Grünanlage scheinen zwei Welten aufeinander zu prallen.

Es war hier viel los am Montagabend. Polizeiautos, die im Bereich der Bürgermeister-Ackermann-Straße und der Reese-Allee standen, Polizisten, die Absperrbänder zogen, in der Dunkelheit Jugendliche befragten und in den angrenzenden Straßen nach möglichen Beteiligten suchten. Ein Hubschrauber, der das Parkgelände abflog. Hintergrund des Großeinsatzes war eine Auseinandersetzung unter Jugendlichen, bei der nach ersten Erkenntnissen auch ein Messer eingesetzt wurde. Zwei 17- und 18-Jährige mussten mit Stichverletzungen ins Krankenhaus, ein gerade mal 14-jähriger Jugendlicher erlitt Schürfungen und Schlagwunden. Was war passiert?

Noch während des Polizeieinsatzes am Montag wurde immer mehr bekannt. Demnach soll sich eine größere Zahl von Jugendlichen in dem Park aufgehalten haben - teils sollen sie untereinander im Clinch gelegen sein. Denn es kam zu einer Schlägerei, bei der dann zumindest einer der Beteiligten auch ein Messer benutzt haben soll. Die Polizei berichtet von drei Verletzten, alle drei kamen in der Nacht ins Krankenhaus. Der 17-Jährige soll mit dem Messer am Bauch verletzt worden sein, der 18-Jährige im Bereich einer Achselhöhle. Lebensgefährlich waren die Verletzungen laut Polizei aber nicht.

Blutiger Streit im Reese-Park: Die Kripo untersucht den Fall

Woran sich der Konflikt entzündet hat und wie er genau abgelaufen ist, das liegt noch im Dunkeln. Zunächst suchte die Polizei am Montagabend einen dunkelhäutigen jungen Mann als Tatverdächtigen - ob sich der Verdacht erhärtete und ob er identifiziert wurde, ist aber bisher nicht bekannt. Zeugenaussagen zufolge sollen etwa 30 Jugendliche und junge Erwachsene im Park unterwegs gewesen sein. Bei der Polizei nimmt man den Vorfall jedenfalls sehr ernst. Die Kriminalpolizei hat inzwischen eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet.

Offenbar können oder wollen viele der Zeugen nicht genau sagen, wie die Auseinandersetzung abgelaufen ist. Die Ermittlungen laufen derzeit wegen des Verdachtes der gefährlichen Körperverletzung - das heißt, die Ermittler gehen aktuell nicht davon aus, dass der Täter mit dem Messer einen Kontrahenten umbringen wollte.

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Zuletzt gab es von Anwohnern des Reese-Parks häufiger Beschwerden wegen Lärm und Zerstörungen. Erwin Schletterer ist Leiter des Vereins "Die Brücke", der mit jungen Straffälligen arbeitet. Schletterer sagt, es gebe in der Stadt eine Reihe von Plätzen, an denen sich Jugendliche aufhalten, der Reese-Park sei einer davon. Der Corona-Lockdown verschärfe manche Probleme noch. Viele Angebote für Jugendliche fielen derzeit weg, sagt Schletterer. Die Jugendhäuser etwa seien zu. Auch bei den Angeboten seines Vereines merke er, "dass Belastungen da sind". Viele Jugendlichen hätten Verständnis für die Maßnahmen, aber es gebe auch einen hohen Leidensdruck, und vielleicht koche der ein oder andere auch mal etwas schneller hoch. Generell meint Schletterer: "In den letzten Wochen und Monaten ist wenig passiert, dafür dass Jugendliche sehr stark beschränkt sind in allem, was Jungsein ausmacht."

In dem Augsburger Park prallen zwei Welten aufeinander

Die Anwohner in den neuen, modernen Wohnkomplexen am Reese-Park bewerten die Jugendgruppen, die sich abends und nachts in der Grünanlage treffen, unterschiedlich. Dominik und Tina Veney, die seit sieben Jahren hier leben, nehmen es gelassen, wenn es auf dem Gelände lauter wird. "Was am Montagabend hier passiert ist, darf natürlich nicht sein", sagt Dominik Veney. "Aber wenn mal Lärm ist, stört uns das nicht. Wo sollen denn die Jugendlichen auch hin." Die Veneys, Eltern zweier Kinder, sehen das Problem woanders. Sie sagen, im Reese-Park prallen zwei Welten aufeinander. Das nahe gelegene Oberhausen im Norden und die Carl-Schurz-Straße im Süden, wo sozial schwächere Menschen leben - und der moderne Reese-Park mit höheren Immobilienpreisen genau dazwischen.

Nach Messer-Streit: Wird der Reese-Park zur Problemzone?
8 Bilder
Messerstecherei im Reese-Park: Bilder vom Polizeieinsatz
Foto: Peter Fastl/Christoph Bruder

Viele, die sich im Reese-Park eingekauft hätten, seien der Meinung, sie hatten sich das Paradies gleich dazugekauft und der Park gehöre quasi ihnen. Das sei aber nicht so. "Nicht jeder hat das Glück, so wie wir, hier leben zu können. Und der Park ist für die Allgemeinheit da", sagt Dominik Veney. Das Paar kennt Bewohner, die wegen der Situation wieder weggezogen sind. Auch Stefan Salz, der beim städtischen Ordnungsdienst arbeitet, sieht die Problematik. Als Nachtmanager weiß er, dass sich Jugendliche in sämtlichen Grün- und Parkanlagen und auf Plätzen in der Stadt treffen. "Es ist vom Viertel abhängig, wie störend die Anwohner das finden", beobachtet er. In alteingesessenen Stadtteilen wie der Firnhaberau oder Lechhausen hätten die Menschen eine höhere Toleranzgrenze. "Hier im Reese-Park sind aber Neubauten mit neu zugezogenen Anwohnern. Da ist die Schwelle, die Polizei zu rufen, niedriger."

Zerstörungen wie diese kommen im Reesepark immer wieder vor.
Foto: Wolfgang Hauk

Die Mutter zweier Kinder, die ihren Namen nicht nennen will, ist mit der Entwicklung vor Ort unglücklich. "Ganz ehrlich, ich denke, das ist hier der neue Oberhauser Bahnhof", meint die 40-Jährige - und zieht Parallelen zu dem Treff der Süchtigenszene. Am Sonntag gegen Abend etwa hätten sich um die 150 Jugendliche in der Anlage aufgehalten, berichtet die Frau. Viele hätten auf den ersten Blick Migrationshintergrund. Dass mit Drogen gedealt werde, habe sie auch schon gehört. Sie sehe inzwischen oft Polizeistreifen durchfahren. Die Frau sagt: "Das ist schade, weil es eigentlich so schön ist, hier zu wohnen."

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Der Messer-Streit im Reese-Park ist ein Alarmsingal

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Die Diskussion ist geschlossen.

01.03.2021

Was nun passiert ist, ist doch nur der nächste Schritt in einer Entwicklung, die man seit 2014 beobachten kann, wenn man das denn sehen will. Nur mit Streetworkern und Nachtmanager lässt sich sowas halt nicht in den Griff kriegen. Und stattdessen wurde der Bebauungsplan immer wieder hin zu mehr gefördertem Wohnraum geändert. Statt einen Blick nach München mit dem sog. Münchenmodell zu werfen, hat man die Entstehung eines Ghettos zumindest gebilligt.

24.02.2021

Die Bewohner, die weggezogen sind, haben entweder Häuser in Neusäß gebaut oder haben sich getrennt und sind weggezogen. Das Viertel ist wunderschön und eine kleine Oase mitten in der Stadt. Den Park mit dem Oberhauser Bahnhof zu vergleichen ist wirklich übertrieben.

24.02.2021

>> Als Nachtmanager weiß er, dass sich Jugendliche in sämtlichen Grün- und Parkanlagen und auf Plätzen in der Stadt treffen. "Es ist vom Viertel abhängig, wie störend die Anwohner das finden", beobachtet er. <<

Andere Menschen beobachten, dass dies auch von den Aktivitäten der Jugendlichen abhängig ist ;-)

Für die Anwohner bleibt die Hoffnung, dass das neue Polizeirevier nebst Sitz des Einsatzzuges die Männer mit Messer in andere Gegenden verdrängen wird.

24.02.2021

Wie gut, dass es Corona gibt. Damit kann man auch die zunehmende Aggressivität und asoziales Verhalten begründen. Ich glaube nicht, dass diese Jugendlichen ein anderes Verhalten an den Tag legen, wenn Jugendhäuser geöffnet sind. Traurig, wenn Bewohner umziehen, weil sie nicht im Ghetto wohnen wollen.