Als Nabi S. den Gerichtssaal betritt und die Fotografen auf ihre Auslöser drücken, versteckt er rasch sein Gesicht hinter Unterlagen. Seit Montag steht der 30 Jahre alte Afghane vor dem Augsburger Landgericht. Der Vater eines kleinen Sohnes muss sich wegen Mordes an seinem 15 Jahre alten Schwager und wegen vierfachem Mordversuchs verantworten. Der Mann soll, laut Anklage der Staatsanwaltschaft, vorgehabt haben, nicht nur seine afghanische Ehefrau, sondern auch deren Familie zu töten. Grund war die Trennung der Frau, die in der Ehe offenbar ein jahrelanges Martyrium durchstehen musste. Am 4. April dieses Jahres richtete S. in der Asyleinrichtung Haus Noah in Göggingen mit einem Küchenmesser ein Blutbad an.
Prozess in Augsburg