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MT Aerospace: Augsburgs Tor zum Weltall bleibt erhalten

MT Aerospace

Augsburgs Tor zum Weltall bleibt erhalten

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    Start einer Ariane 5-Rakete. Deutschland wird künftig mehr Geld in das Ariane-Projekt stecken.
    Start einer Ariane 5-Rakete. Deutschland wird künftig mehr Geld in das Ariane-Projekt stecken. Foto:  Arianespace/S Martin (dpa)

    Einst war es Franz Josef Strauß, der sich für den Augsburger Raumfahrt-Standort ins Zeug legte. So hat der CSU-Mann seinen Anteil daran, dass dort bis heute rund 500 Spezialisten bei MT Aerospace an Hochtechnologien arbeiten. Doch zuletzt schien die Firma langfristig bedroht zu sein, wenn das Werk, wie sich lange abzeichnete, nicht ausreichend an der Nachfolge-Rakete für die Ariane 5 beteiligt wird.

    Deutschland will 60 bis 70 Millionen Euro mehr pro Jahr investieren

    Seit Freitag steht fest: Es sieht gut für die Ingenieure und Facharbeiter in Augsburg aus: Deutschland will seinen Anteil an den europäischen Trägerprogrammen auf 22 Prozent aufstocken und dafür 60 bis 70 Millionen Euro mehr pro Jahr in das Ariane-Projekt stecken. Das ist die entscheidende Voraussetzung, um den

    Diese positive Nachricht vermeldete am Freitag Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Die CSU-Politikerin und ihr Staatssekretär Franz Josef Pschierer hatten sich wie Ministerpräsident Horst Seehofer für die Aufstockung des Ariane-Anteils eingesetzt. Aigner sagte: „Nun kann auch in Zukunft Hochtechnologie aus Deutschland und insbesondere aus Bayern ins All fliegen.“ Pschierer ist es gelungen, in Gesprächen mit der europäischen Weltraumorganisation Esa zu vereinbaren, dass in Augsburg eine Fertigungslinie für Ariane-6-Feststofftanks in der neuen CFK-Technologie vorgesehen wird. Dafür war ein stärkeres finanzielles Engagement Deutschlands notwendig.

    Ariane 5-Feststofftanks sollen künftig nicht mehr aus Metall gebaut werden

    Die Feststofftanks für die Ariane 5, in der Fachsprache „Booster“ genannt, werden von MT Aerospace noch aus Metall gefertigt. In der neuen Generation sollen sie aus Kohlefaserverbundwerkstoffen (CFK) bestehen. Augsburger Ingenieure forschen seit Jahren auf dem Feld. Sie wollen die leichten und dennoch steifen Faserverbundmaterialien intensiver in der Raumfahrt einsetzen. Es wurde jedoch befürchtet, dass der Auftrag für die CFK-Booster vor allem nach Italien geht.

    Am Ende hat der Erfolg für das Augsburger Ariane-Werk viele Väter und Mütter. MT-Aerospace-Chef Hans J. Steininger kämpft seit langem wie ein Löwe um die Firma. Und auch Augsburgs zweite Bürgermeisterin Eva Weber hat sich, wie der aus der Stadt stammende IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner, für den Standort starkgemacht. Schließlich kam es mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vor allem auf einen Sozialdemokraten an. Bayern und Augsburg konnten sich letztlich auch auf ihn verlassen.

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