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Kultur: Walter zeigt Politikern seine Kunst

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Walter zeigt Politikern seine Kunst

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    Vier Männer vor dem Werk mit dem Titel „Frauen der Antike“ des Künstlers Anselm Kiefer: Ignaz Walter (von links) führte Kulturbürgermeister Peter Grab sowie Karl-Heinz Schneider und Andreas Jäckel, die kulturpolitischen Sprecher von SPD und CSU, gestern durch sein Museum im Glaspalast.
    Vier Männer vor dem Werk mit dem Titel „Frauen der Antike“ des Künstlers Anselm Kiefer: Ignaz Walter (von links) führte Kulturbürgermeister Peter Grab sowie Karl-Heinz Schneider und Andreas Jäckel, die kulturpolitischen Sprecher von SPD und CSU, gestern durch sein Museum im Glaspalast. Foto: Foto: Anne Wall

    Der Unternehmer Ignaz Walter will sein Kunstmuseum im Glaspalast nicht mehr allein unterhalten. Am liebsten würde er sich die jährlichen Betriebskosten in Höhe von 450000 Euro mit der Stadt Augsburg und dem Freistaat Bayern teilen. Am Freitagmittag führte er Kulturbürgermeister Peter Grab (Pro

    Peter Grab und die Kulturpolitiker ließen sich von Kunstsammler Walter und Galeristin Elisabeth Schulte bei dem zweistündigen Rundgang die künstlerische Ausrichtung der Sammlung und Objekte erklären. Sie vermieden Aussagen über ein mögliches Entgegenkommen der Stadt im Hinblick auf die künftige Finanzierung des Museumsbetriebs. „Es lohnt sich ganz gewiss, über eine Lösung nachzudenken“, sagte Andreas Jäckel, der kulturpolitische Sprecher der CSU-Fraktion im Rathaus. Von voreiligen Zusagen halte er aber nichts.

    Kulturreferent Peter Grab hielt sich ebenfalls bedeckt. Mit der Hilfe des Freistaats rechnet er nicht mehr. Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) habe eine entsprechende Anfrage abschlägig beschieden. Museumsbesitzer Walter schwebt vor, die Einrichtung künftig gemeinsam mit Stadt und Freistaat zu betreiben. Jede Partei würde dies 150000 Euro jährlich kosten. Ohne Freistaat im Boot wären es für Stadt und Walter je 225000 Euro. Grab will den Kulturausschuss in der Sitzung am kommenden Montag über den Stand der Dinge und den gestrigen Besuch in Walters Museum informieren.

    Schneider: Das Museum muss in Augsburg bleiben

    „Das Museum muss in Augsburg bleiben“, sagte Karl-Heinz Schneider, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, im Gespräch mit Teilnehmern des Rundgangs. „Es ist ein legitimes Interesse von Walter, die Betriebskosten zu teilen“, äußerte er Verständnis für finanzielle Forderungen. Nach dem Abzug seiner Kunstsammlung aus Augsburg in eine andere Stadt, deren Namen er nicht nennt, würde Walter die frei werdenden Flächen im Glaspalast an gewerbliche Nutzer vermieten. „Genügend Nachfrage ist da“, erklärte er. Es wäre ihm aber lieber, gab er zu verstehen, das Museum an Ort und Stelle zu belassen. Also dort, wo es mit dem Zentrum für Gegenwartskunst H2, der Staatsgalerie Moderne Kunst und der „Galerie Noah“ einen kulturellen Schwerpunkt der Stadt bildet.

    In seiner kurzen Begrüßung hatte Walter Kritik zurückgewiesen, seine Sammlung von 2000 Objekten sei ein Sammelsurium. „Es ist weltweit das einzige Museum, das die Spannung zeigt zwischen der West-Kunst und der ehemaligen Ost-Kunst“ wie der Neuen Leipziger Schule. Für diese steht Neo Rauch, von dem Walter einige Werke besitzt. Ihm gehören Bilder von bedeutenden zeitgenössischen Künstlern wie Baselitz, Liebermann, Dix, Lüpertz, Richter oder Immendorff.

    Etwa 900 Werke seines Kunstschatzes zeigt Walter in seinem Museum. In letzter Zeit sei vieles verändert, umgehängt und umgestellt worden, sagte er. Er könne es aber nicht jedem Kunstfreund Recht machen. Kritik an der Präsentation der Werke ärgere ihn nicht mehr. Walter: „Im Alter wird man wirklich gelassener.“

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