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Kritik & Trailer: "Lommbock": Wenn zwei sich einen anzünden

Kritik & Trailer

"Lommbock": Wenn zwei sich einen anzünden

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    Moritz Bleibtreu (links) und Lucas Gregorowicz in "Lommbock".
    Moritz Bleibtreu (links) und Lucas Gregorowicz in "Lommbock". Foto: WildBunch/dpa

    Danny Boyle hat zwanzig Jahre gebraucht, um seine Junkie-Gang für „T2: Trainspotting“ noch einmal zusammenzutrommeln. Christian Zübert schafft es, schon nach fünfzehn Jahren die Würzburger Kifferkumpel Stefan (Lucas Gregorowicz) und Kai (Moritz Bleibtreu) in "Lommbock" zu vereinen. Die Komödie um zwei Freunde, die einen Pizza-Lieferservice in einen florierenden Marihuana-Handel umwandeln, entwickelte sich 2001 zum Überraschungserfolg und in einschlägigen Kreisen zum Kultfilm.

    "Lommbock": Story überkonstruiert

    Kiffer-Lustspiele haben oft das gleiche Problem wie THC-Konsumenten: Sie finden sich und ihre Witze lustiger, als es den Menschen um sie herum vergönnt ist. "Lammbock" war auch ohne Zuhilfenahme von Betäubungsmitteln saukomisch. Zum einen stimmte die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, zum anderen passten die grandios verschlungenen, lebensphilosophischen Monologe, in denen Bleibtreu die Grenzen eines fantasiebegabten Kifferhirns auslotete.

    Auf diese komödiantische Kernkompetenz besinnt sich die Fortsetzung. Während Stefan dabei ist, über den Dächern von Dubai eine Reggae-Bar zu eröffnen, ist Kai seinem Kifferlebenswandel und Würzburg treu geblieben. Da Stefan kurz vor der Hochzeit mit der patenten Yasemin (Melanie Winiger) steht, muss er nach Deutschland, um die notwendigen Papiere zu besorgen. Natürlich gerät er schnell in den Sog des Chaos-Kumpels und läuft im Rathaus seiner alten Flamme Jenny (Alexandra Neldel) in die Arme.

    "Lommbock"-Trailer: Ordentliche Revival-Komödie

    Zugegeben: Die Story ist von der Hochzeitsplanung in Dubai über voreheliche Drogenpinkeltests bis zur obligatorischen Ladung Stoff, die verloren geht, hoffnungslos überkonstruiert. Aber zwischen all den obskuren Plotwendungen funktioniert der Film als Revival-Komödie ganz ordentlich. Vor allem Bleibtreu scheint nach fünfzehn Jahren immer noch mit der Rolle verwachsen, spielt den Kiffer, der vergeblich sein kleines Leben in der Balance zu halten versucht, nicht ohne ernste Zwischentöne und trägt die absurdesten wissenschaftlichen Ausführungen über die außerirdische Herkunft der Menschheit mit manischer Überzeugungskraft vor.

    Bewertung: 3 von 5 Sterne

    Kinostart: Augsburg, Ingolstadt, Kaufbeuren, Memmingen, Neu-Ulm, Ulm

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