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Kriminalität: Einbruchserie in Augsburger Bäckereien gibt Rätsel auf

Kriminalität

Einbruchserie in Augsburger Bäckereien gibt Rätsel auf

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    Einbrecher haben es in den vergangenen Wochen auf Bäckereien in Augsburg abgesehen. Die Polizei hat offenbar noch keine heiße Spur.
    Einbrecher haben es in den vergangenen Wochen auf Bäckereien in Augsburg abgesehen. Die Polizei hat offenbar noch keine heiße Spur. Foto: natali_mis, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Die Täter kommen im Dunkeln, wenn niemand im Betrieb ist. Wie in der Nacht auf den 6. Mai, als sie sich eine Bäckerei in der Bahnhofstraße vornahmen. Eigentlich nicht unbedingt ein nahe liegender Ort für einen Einbruch: mitten in der Innenstadt, eine Gegend vor allem, in der eine gewisse Chance besteht, dass auch in tiefster Nacht noch jemand unterwegs ist. Mögliche Zeugen, die etwas sehen.

    Doch in dieser Nacht wurden die Einbrecher nicht gestört. Sie sollen, so berichtet es die Polizei, einen Tresor mit einer Flex bearbeitet und einen Geldbetrag im „mittleren vierstelligen Bereich“ erbeutet haben. Kein Einzelfall. Vergleichsweise oft kam es im Augsburg zuletzt zu Einbrüchen in Bäckereien. Nur eine Woche nach der Tat in der Bahnhofstraße beispielsweise verschafften sich Einbrecher Zutritt zu einer Filiale in der Grenzstraße in Kriegshaber, dieses Mal mit weniger Erfolg.

    Sie erbeuteten keine 100 Euro aus dem Laden. Wieder eine Woche später drangen Täter in eine Bäckerei im Holzweg im Bärenkeller ein, erbeuten ein paar Hundert Euro, flohen; ein Ablauf, der sich nur drei Wochen später in derselben Filiale wiederholt. Dazu kommen weitere Fälle im Umland, in Bobingen etwa, Neusäß-Steppach, Friedberg, im Juni ein Einbruch in eine weitere Bäckerei in der Bahnhofstraße.

    Einbrüche in Bäckereien in Augsburg: Polizei hat noch keine heiße Spur

    Wer will, kann da von einer Serie sprechen. Zumindest scheinen Bäckereien gerade im besonderen Fokus von Einbrechern zu sein, die es offenbar in den meisten Fällen auf die Tageseinnahmen abgesehen haben, oft mit einer ähnlichen Vorgehensweise: Die Täter flexen die Tresore auf und stehlen das darin gelagerte Geld – oder nehmen die Tresore einfach mit. Dass Bäckereien eine gewisse Anziehungskraft auf Einbrecher ausüben, ist kein neues Phänomen, die aktuelle Häufung sticht allerdings schon hervor. Eine heiße Spur hat die Polizei offenbar noch nicht, zumindest richten sich die Ermittlungen derzeit nicht gegen konkrete Beschuldigte. Die Kripo ermittele aber mit Hochdruck, sagt Polizeisprecher Alexander Zink. Wie in solchen Fällen üblich, prüfen die Ermittler auch, ob zwischen den jüngeren Taten ein Zusammenhang besteht.

    Für die Bäckereibetreiber sind die vielen Einbrüche in den vergangenen Wochen ein Ärgernis. Grundsätzlich sei es ein Thema, das in der Branche immer mal wiederkehre, sagt Georg Schneider, der stellvertretender Obermeister der Augsburger Bäckereiinnung. Schneider, der in der Region mehrere Filialen betreibt, weiß, wovon er spricht: Auch in seinen Betrieben wurde in der Vergangenheit mehrfach eingebrochen, zuletzt vor etwas mehr als einem Jahr einmal. Das sei nichts, was ständig vorkomme, sagt Schneider. Aber als Bäcker müsse man davon ausgehen, dass es irgendwann eben doch mal passiere.

    Unangenehm sei der erhebliche Sachschaden, der bei Einbrüchen meist entstehe, kaputte Türen etwa. Auch rufe so eine Tat zum Teil eine gewisse Unruhe unter den Mitarbeitern hervor. Wenn Verkäufer die Situation zum ersten Mal erlebten, einen Laden vorzufinden, in dem gerade eingebrochen wurde, sei das für sie ja eine ungewohnte Situation. Man versuche dann aber, ihnen die Angst zu nehmen,

    Einbrecher in Augsburg hinterlassen "Riesenverwüstung"

    Ähnliches berichtet Christian Balletshofer, einer der Geschäftsführer des Unternehmens Balletshofer, das in der Region mehr als 20 Filialen betreibt – eine davon jene im Bärenkeller, die zuletzt zwei Mal betroffen war.

    Die Täter machten manchmal kaum Beute, hinterließen aber eine „Riesenverwüstung“, sagt Balletshofer. Und bis die Polizei kommt und ihre Arbeit gemacht hat, bleibt der Laden zu. Die Nebenwirkungen eines Einbruchs seien oft sehr ärgerlich und erforderten Organisationsaufwand.

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