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Kommentar: Kriminalität: Die Stadt Augsburg bleibt 2020 sicher – doch das sagt für die Zukunft nicht viel aus

Kommentar

Kriminalität: Die Stadt Augsburg bleibt 2020 sicher – doch das sagt für die Zukunft nicht viel aus

Jan Kandzora
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    Augsburg galt vor Corona als eine sichere Großstadt, und in der Pandemie dürfte die Kriminalität in vielen Bereichen zurückgehen. Doch die Statistik für 2020 hat ihre Tücken.
    Augsburg galt vor Corona als eine sichere Großstadt, und in der Pandemie dürfte die Kriminalität in vielen Bereichen zurückgehen. Doch die Statistik für 2020 hat ihre Tücken. Foto: Annette Zoepf (Symbolfoto)

    Kriminalitätsstatistiken der Polizei haben ihre Schwächen, zum Beispiel diese: Längst nicht alle erfassten Fälle stellen sich bei einer gerichtlichen Überprüfung tatsächlich als Straftat heraus. Und doch sind die Zahlenwerke, die jährlich im Frühjahr von der Polizei vorgestellt werden, eine sinnvolle Angelegenheit. Man kann daraus über Jahre hinweg Rückschlüsse und oft Ansatzpunkte für gesellschaftliche Entwicklungen und weitere Recherchen ziehen. Es lässt sich aus den Statistiken etwa durchaus erkennen, dass die Stadt Augsburg für eine Großstadt vergleichsweise sicher ist. Auch, dass sie tendenziell sicherer ist, als sie es in früheren Jahrzehnten war. Die Kriminalitätsstatistik für 2020 wird voraussichtlich in ein paar Monaten vorgestellt werden – und eine besondere Erhebung sein, die in manchen Punkten wenig aussagekräftig sein wird.

    Die Kriminalität in Augsburg und Umgebung wird in diesem Jahr, dem Corona-Jahr, in vielen Bereichen zurückgehen. Das ist jetzt schon absehbar, auch wenn die genauen Zahlen erst noch veröffentlicht werden müssen. Die Entwicklung ist naheliegend: Wenn es beispielsweise monatelang kein klassisches Nachtleben gibt, fallen eben auch haufenweise Straftaten weg, die sich dort normalerweise vielfach abspielen: Schlägereien im Suff, Beleidigungen, Alkoholfahrten auf dem Nachhauseweg. Auch Einbrecher haben es schwerer, wenn sie sich erstens nachts gar nicht mehr draußen aufhalten dürfen und zweitens auch keine leeren Wohnungen vorfinden, weil jeder zuhause bleibt.

    Kriminalität in Augsburg: Die Stadt bleibt auch zur Corona-Krise sicher

    Die Sicherheitslage in Augsburg 2020 sagt also nur begrenzt etwas darüber aus, wie sicher die Stadt im Normalzustand aktuell wäre, ist doch die derzeitige Lage untrennbar mit der Corona-Krise und damit mit erheblichen Einschränkungen verknüpft, die das Leben aller Menschen betreffen, also auch aller Kriminellen. Man muss allerdings sehr genau beobachten, wie sich die Situation entwickeln wird, sobald die Corona-Krise einmal vorbei ist. Die Stadt wird sich dann gegenüber der Zeit vor der Pandemie erheblich verändert haben. Das könnte sich auch auf die Kriminalität in Augsburg auswirken, und die Polizeistatistik sehr aussagekräftig machen.

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